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Sport: Lösbare Lose für Löws Team

WM-Qualifikation startet nach der EM 2012

Berlin - Dass der frühere Weltstar Ronaldo sich figürlich bedrohlich seinem Lieblingsspielgerät nähert, war ein kleiner launischer Tupfer einer an sich humorlosen Veranstaltung. Bei der Gruppenauslosung zur Fußball-WM 2014 in Brasilien betätigte sich der einstige Torjäger im Jachthafen Marina da Gloria an der Copacabana als Losfee. Was die deutschen Ambitionen anbelangt, so erfüllte der Gute sein Amt verlässlich. In der Qualifikation auf das Turnier in drei Jahren wird die deutsche Nationalmannschaft auf Schweden, Irland, Österreich, die Färöer und Kasachstan treffen. Es hätte schlimmer kommen können.

„Das ist okay, wir sind zufrieden. Es ist zwar keine leichte Gruppe, aber ich bin froh, dass wir nicht in einer Todesgruppe sind wie Frankreich und Spanien“, sagte Oliver Bierhoff in einer ersten Reaktion. Der Manager der Nationalmannschaft, der in Rio den Bundestrainer Joachim Löw vertrat, sprach von einer lösbaren Aufgabe und nahm die Favoritenrolle an. „Die haben wir uns erarbeitet“, sagte Bierhoff. Löw selbst sagte am Tag danach: „Die Aufgaben sind nicht zu unterschätzen.“ Die Ausscheidungsspiele beginnen nach der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine am 7. September 2012 und enden im November 2013.

Mit Österreich und Kasachstan wird es dann ein Wiedersehen geben. Beide Nationen sind in der laufenden EM-Qualifikation Gegner der deutschen Mannschaft. Gegen die Kasachen konnte das Team von Löw zweimal gewinnen (3:0 und 4:0), Österreich wurde zuletzt in Wien mit 2:1 bezwungen. Etwas länger zurück liegen die Vergleiche mit der Auswahl der Färöer, eine, die aus Halbprofis besteht. Die Inselspieler gehen im Alltag herkömmlichen Tätigkeiten nach, sie sind etwa Lkw-Fahrer, Eisverkäufer oder Schaafshirte. Die beiden einzigen Vergleiche gab es in der Qualifikation zur EM 2004, die das deutsche Team grundlos knapp mit 2:1 und 2:0 gewann.

Die beiden namhaften Gegner sind Irland und Schweden. „Ich sehe Irland sehr stark“, sagte Bierhoff. „Die werden es uns nicht leicht machen, die haben immer so eine tolle Atmosphäre, großen Enthusiasmus und Begeisterung. Das wird kein leichter Gang.“ Die letzten Vergleiche mit den Iren gab es in der Qualifikation zur EM 2008. Im Oktober 2007 gab es in Dublin ein 0:0, zuvor wurde das Heimspiel in Hannover mit 1:0 gewonnen, Lukas Podolski hatte das Tor in Stuttgart erzielt. Inzwischen wird das irische Team von Giovanni Trapattoni trainiert. Die WM 2010 in Südafrika verpasste das Team denkbar knapp. In den Play-off-Spielen unterlag man den Franzosen unglücklich. Die Schweden dagegen liegen den Deutschen. Im vergangenen November gab es zwar ein 0:0 in Göteborg, aber der deutschen Mannschaft fehlten einige Leistungsträger. Bei der WM 2006 und kurz darauf wurde das schwedische Team klar bezwungen (2:0 und 3:0). Michael Rosentritt

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