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Sinnieren. Löw macht sich Gedanken über alternative Qualifikationen.

© dpa

Löw für Vorqualifikation: Duelle gegen kleine Länder diskutabel

Die deutsche Nationalmannschaft steht in dieser Woche vor einer weiten Reise nach Kasachstan. In der WM-Qualifikation sind die Punkte gegen den Außenseiter fest eingeplant. Bundestrainer Löw stellt den Sinn der Duelle zwischen Groß und Klein infrage.

Kurz vor dem Doppelspieltag in der WM-Qualifikation gegen Kasachstan hat sich Bundestrainer Joachim Löw für eine Reduzierung der Duelle zwischen großen und kleinen Fußball-Nationen ausgesprochen. „Der Terminkalender ist übervoll, da wäre Abhilfe nötig. Ob es aus sportlicher Sicht Sinn macht, zweimal gegen Länder wie Kasachstan, Andorra, San Marino oder die Färöer anzutreten, darüber kann man schon diskutieren“, sagte Löw dem „Kicker“.

Die deutsche Nationalmannschaft spielt am Freitag in Astana gegen die Kasachen, vier Tage später steht das Rückspiel in Nürnberg an. In der vom DFB-Team angeführten Qualifikationsgruppe C sind neben Schweden, Irland und Österreich auch noch die Färöer als krasser Außenseiter deutscher Gegner. Löw sprach sich dafür aus, dass bei künftigen Ausscheidungsrunden für Welt- und Europameisterschaften der Modus geändert wird. „Ich persönlich bin für die Einführung einer Vorqualifikation“, sagte er.

Eine Extra-Runde für sogenannte Fußball-Zwerge wird es nach Einschätzung von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach aber nicht geben. „Das wird sicherlich nicht kommen“, sagte er kürzlich bei einem Pressegespräch in Frankfurt. Diese Maßnahme wäre in den betroffenen Ländern höchst unpopulär und würde Uefa-Präsident Michel Platini in Erklärungsnot bringen. Der Franzose macht sich immer wieder für eine Besserstellung kleinere Fußball-Länder stark.

Für die nächste EM 2016 hat die Uefa noch immer kein Qualifikationsformat festgelegt. Der Kontinentalverband steckt in einem Dilemma. Nach der Aufstockung von 16 auf 24 EM-Teilnehmer werden sich 23 von 52 Ländern qualifizieren. Nur Frankreich ist als Gastgeber gesetzt. Wahrscheinlich ist eine Einteilung nach bisherigem Stand mit fünf oder sechs Teams pro Gruppe. Dann würden sich allerdings auch die meisten Gruppendritten für die EM qualifizieren und sportliche Langeweile drohen. (dpa)

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