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Lucas Jakubczyk gewann mit der deutschen 4 x 100-Meter- Staffel bei der EM 2014 in Zürich Silber. Der Sprinter vom SC Charlottenburg ist deutscher Vizemeister über 100 Meter.

© dpa

Lucas Jakubczyk über das Istaf Indoor: „Die Stimmung ist bombastisch“

Der Sprinter Lucas Jakubczyk spricht im Interview mit dem Tagesspiegel über sein "anonymes Heimspiel" beim Istaf Indoor, das starke Starterfeld über 60 Meter und die große Show rund um das Leichtatlethik-Event.

Herr Jakubczyk, worauf freuen Sie sich mehr: auf das Istaf Indoor in der Arena am Ostbahnhof am Samstag? Oder auf die deutsche Hallenmeisterschaften am Wochenende darauf in Karlsruhe?

Das Istaf Indoor ist ein ganz anderer Wettkampf, bei dem der Event-Charakter im Vordergrund steht. Bei den deutschen Meisterschaften geht es darum, sich für die Hallen-EM zu qualifizieren. Insofern ist beides sehr wichtig, der Fokus ist aber ein ganz anderer.

Welche Eindrücke sind von der Premiere des Istaf Indoor im vergangenen Jahr bei Ihnen hängen geblieben?
Es war eine große Überraschungskiste, letztendlich waren aber alle begeistert. Ich persönlich fand Idee und Umsetzung sehr gelungen. Die Stimmung ist bombastisch, kaum zu vergleichen mit anderen Leichtathletik-Hallenveranstaltungen. Mehr als 4000 Zuschauer hat man fast nie, in Berlin waren es mehr als 10 000.

Am Samstag werden Sie und die anderen Starter wieder mit einer großen Show inszeniert werden. Motiviert Sie das besonders? Oder kann der Rummel auch stören?
Wenn man im Profisport tätig ist, muss man mit den Gegebenheiten klar kommen. Natürlich ist es für uns sehr reizvoll, so in Szene gesetzt zu werden. Andererseits wird die Routine gestört, die man sonst vor seinem Start hat. Aber in erster Linie empfinde ich es als Ehre, vor so vielen Zuschauern stehen zu dürfen.

Was haben Sie sich für Ihren Start im Sprint über 60 Meter vorgenommen?
Ich will auf alle Fälle meine Bestzeit von 6,64 Sekunden aus dieser Hallensaison verbessern. Es wird ein guter Test mit sehr starker Konkurrenz. Ansonsten will ich einfach Spaß haben – was am Ende rauskommt, lässt sich im Sprint immer schlecht vorhersagen.

Sie erwartet ein kleines, aber starkes Starterfeld mit dem Weltjahresbesten Kim Collins, dem viermaligen Europameister Christophe Lemaitre und den beiden Deutschen Julian Reus und Christian Blum.
Alle vier sind in dieser Saison bislang schneller als ich gewesen, alle vier sind harte Brocken. Klar würde ich gerne unter die ersten drei laufen, aber das wird von der Tagesform abhängen.

Beim Publikum dürften Sie als Berliner einer der Favoriten sein, oder?
Es ist immer schön, sich in der eigenen Stadt präsentieren zu können. Letztes Jahr stand eher Robert Harting im Mittelpunkt und hat die Fans angezogen.

Sie könnten in Hartings Abwesenheit die Veranstaltung ja komplett an sich reißen.
Das ist theoretisch möglich, wird aber nicht passieren. Ich sehe das Istaf Indoor eher als anonymes Heimspiel.

Vielleicht verlassen Sie am Samstag ja diese Anonymität.
Das ist jedes Mal der Plan, es wird auch immer besser. Aber den Stellenwert von Robert Harting werde ich in meiner Karriere wohl nicht mehr erreichen.

Das Gespräch führte Lars Spannagel.

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