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Sport: Lukas Podolski

Wie der Kölner das Länderspiel erlebte

Lukas Podolski ist immer schon sehr schnell gewesen: Mit 18 hat er in der Bundesliga debütiert, mit knapp 19 in der Nationalmannschaft. Im Länderspiel gegen Slowenien dauert es genau eine Minute und fünfzehn Sekunden, ehe der Stürmer vom Zweitligisten 1. FC Köln zum ersten Mal alleine auf das Tor zurennt – es ist das Tor von Oliver Kahn. Podolski hat einen Pass der Slowenen abgefangen, läuft ein paar Schritte und spielt den Ball dann zurück zu Kahn.

In Celje lässt Bundestrainer Jürgen Klinsmann mit drei Stürmern spielen, Podolski übernimmt die linke Seite und leistet, wenn nötig, auch seinen Beitrag zur Defensive. Der Kölner ist der jüngste aller 22 Spieler auf dem Feld, er bestreitet sein neuntes Länderspiel, das zweite, in dem er von Beginn an zum Einsatz kommt. Von den drei Stürmern ist Podolski zunächst der auffälligste und engagierteste, auch wenn ihm anfangs genauso wenig gelingt wie seinen Mitstreitern. Seinen Pässen fehlt die Präzision, in Zweikämpfen kann er sich selten durchsetzen, und allein in der ersten Halbzeit begeht der Kölner vier Foulspiele.

Trotzdem sagt Klinsmann: „Es macht uns einfach Spaß, den Kerl zu beobachten.“ Podolski ist weit häufiger am Ball als Oliver Neuville auf der rechten Seite und Miroslav Klose in der Mitte. „Instinkt, Dynamik, eine gewisse Frechheit in seinem Spiel“ sind für den Bundestrainer das, was Podolskis Spiel ausmacht. Einen präzisen Schuss mit dem linken Fuß hat er noch dazu.

„Wir wollen ihn ermutigen, seine Art Fußball auch bei uns zu spielen“, sagt Jürgen Klinsmann. In der zwölften Minute zeigt der Kölner zum ersten Mal, was der Bundestrainer damit gemeint hat. Der Ball fliegt durchs Mittelfeld, Branko Ilic steigt zum Kopfball hoch und springt unter dem Ball hindurch. Podolski spekuliert, löst sich von seinem Gegenspieler und sprintet Richtung slowenisches Tor. Er will einen Pass auf die rechte Seite schlagen, doch der Ball rollt ins Seitenaus.

Zwei Minuten später ist Podolski der erste deutsche Spieler, der auf das slowenische Tor schießt. Der Ball wird jedoch abgeblockt. Nach knapp einer halben Stunde geht es Oliver Neuville ähnlich. Der Mönchengladbacher schießt von der Strafraumgrenze, der Ball landet in den Beinen von Matej Mavric und springt Podolski von dort genau auf den linken Fuß. Der Kölner hat kein Problem, sein drittes Tor für die Nationalmannschaft zu erzielen, nachdem er Ende des vorigen Jahres beim 5:1 gegen Thailand zum 3:1 und zum 5:1 getroffen hatte. Das 1:0 gegen Slowenien ist Podolskis erstes wichtiges Länderspieltor. Nicht einmal die fahrigen Abwehrspieler können verhindern, dass es den Deutschen einen glücklichen Sieg beschert.

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