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Machtdemonstration: Panzer und Sonderkommandos am Olympia-Gelände

Nach den Anschlägen in Nordwestchina sind am Dienstag ein Schützenpanzer und Sonderkommandos auf dem Pekinger Olympia-Gelände aufgezogen. Das mit mehreren Soldaten der paramilitärischen Eliteeinheiten besetzte Panzerfahrzeug bezog vor dem Hauptpressezentrum Position.

Am olympischen Dorf wurden schwer bewaffnete Sonderkommandos postiert. Das Olympia-Organisationskommando BOCOG erklärte, es gebe keine konkrete Gefahr. Die Maßnahmen seien zum Schutz von Athleten, Journalisten und Besuchern gedacht. BOCOG-Generalsekretär Wang Wei betonte gleichzeitig, die Entscheidung sei von den „zuständigen Autoritäten“ getroffen worden. „Ich hab sie da nicht postiert“, sagte er wörtlich.

Am Sonntag hatte es ein Blutbad mit zwölf Toten in der mehrere tausend Kilometer westlich von Peking gelegenen Oasenstadt Kuqa am Rande der Taklamakan-Wüste gegeben. Dafür machten die chinesischen Behörden Terroristen der uigurischen Minderheit verantwortlich. Ob die verschärfte Sicherheit am Olympia-Gelände damit in Zusammenhang steht, blieb unklar. „Uns wurde mitgeteilt, dass es eine reine Sicherheitsmaßnahme ist und es keine Probleme für das Dorf gibt“, sagte der deutsche Teamsprecher Gerd Graus.

Der Schützenpanzer vor dem Pressezentrum trug die Aufschrift „Wujing“ - bewaffnete Polizei, die in China Teil der Volksbefreiungsarmee ist. 330 000 dieser Elitetruppen sind laut Experten-Webseite sinodefence.com für die innere Sicherheit zuständig. Die Einheiten sind auch in den Unruhegebieten im Einsatz, in denen sich Tibeter und Uiguren gegen die chinesische Herrschaft auflehnen. Auch die chinesischen Wächter in Trainingsanzügen, die zum Schutz neben dem olympischen Feuer um die Welt mitgelaufen sind, stammten aus speziellen Einheiten der 1983 gegründeten Bewaffneten Polizei. (dpa)

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