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Jefferson Farfan (l.) gelang das einzige Tor des Spiels.

© AFP

Mainz - Schalke: 04 ist besser als 05

Schalke marschiert, Mainz stagniert: Mit einem 1:0 beim FSV Mainz 05 hat sich der FC Schalke 04 weiter aus der Abstiegszone der Fußball-Bundesliga entfernt.

Der Fußball-Bundesligist Mainz 05 ist nach der 0:1-Niederlage gegen Schalke 04 wieder ein Stück weiter in die Realität eingetaucht, der Weg des auf nationaler Ebene kriselnden Traditionsklubs aus dem Revier dagegen führt weiter nach oben. Inklusive des 2:1-Erfolgs in der Champions League bei Benfica Lissabon hat Schalke 04 in acht Tagen drei Partien gewonnen, sehr zur Freude von Trainer Felix Magath. „Wir haben das Spiel kontrolliert. Der Tabellenplatz interessiert mich dabei wenig“, analysierte Magath die beste Saisonplatzierung seiner Mannschaft. Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel war nicht wegen der sechsten Saisonniederlage, sondern wegen eines heftigen grippalen Infekts sprachlos. Co-Trainer Arno Michels attestierte den Mainzern, „alle bekannten Tugenden nicht abgerufen“ zu haben. Auffällig in einem Spiel eher durchschnittlichen Zuschnitts war eigentlich nur, dass beide Teams je einen Elfmeter vergaben.

Die Partie, vor dem Anpfiff mittels Spendenaufruf zum „Spiel der Herzen“ zugunsten karitativer Einrichtungen ernannt, begann furios. Bereits nach acht Minuten brachte Linksverteidiger Christian Fuchs den Schalker Jefferson Farfan nahe der Torauslinie zu Fall – Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Elfmeter. Doch Klaas-Jan Huntelaar konnte die große Chance nicht nutzen, der Stürmer schoss den Ball an den Pfosten.

Farfan stand also wieder in der Startelf; bei Mainz 05 gab es nach der Derby-Niederlage in Frankfurt gleich fünf Veränderungen. Tuchel stellte Elkin Soto und Eugen Polanski als Doppel-Sechs, als rechter Verteidiger musste Florian Heller anstelle des Gelb-gesperrten Radoslav Zabavnik ran. Andreas Ivanschitz war Spielmacher in der Anfangsformation; einziger Stürmer war Sami Allagui. Der Deutsch-Tunesier hatte auch die erste Torchance für Mainz 05, sein Schuss verlangte Manuel Neuer aber nicht mehr als handfestes Zupacken ab (18.).

Die Mainzer taten sich schwer gegen die geschickt gestaffelte Schalker Abwehr, es fehlten Räume und Anspielstationen sowie ein Konzept. Eine herbe Enttäuschung war insbesondere Jung-Nationalspieler André Schürrle, der von Tuchel nach einer halben Stunde stark kritisiert wurde. Das 1:0 für Schalke war zwar nicht folgerichtig, aber verdient: Lukas Schmitz spielte auf der linken Seite in den Rücken der Abwehr, der Schuss von José Manuel Jurado traf Raul, den Abpraller nutzte Farfan zur Führung (30.).

Sportliche Lebenszeichen von den Mainzern gab es bis zur Pause kaum, die Aktionen waren allesamt harmlos wie der Kopfball von Schürrle nach einem Ivanschitz-Freistoß (35.). Tuchel reagierte mit einem Dreierwechsel auf die uninspirierte Leistung seiner Mannschaft. Nach einer Stunde schickte er die Schalker Leihgabe Lewis Holtby aufs Feld, mit Adam Szalai einen zweiten Angreifer und zudem noch Marco Caligiuri.

Doch Schalke 04 hatte weiter keine Probleme, die Partie zu dominieren. So bedurfte es schon eines zweites Elfmeterpfiffs, damit die enttäuschenden Mainzer zu einer Ausgleichschance kamen. Aber Schürrle scheiterte mit seinem schwachen Schuss an Nationaltorwart Neuer. Den Abpraller schoss Szalai an den Oberschenkel von Christoph Metzelder, von dort ging der Ball an die Latte (73.).

„Der zweite Sieg in Folge drückt unser neues Selbstvertrauen aus“, sagte Metzelder. Für den Mainzer Manager Christian Heidel war auch der zweite Elfmeterpfiff eine falsche Entscheidung, „aber Schalke hat den Ball eben im entscheidenden Moment über die Linie gedrückt“. Nicht nur sein Satz: „Schalke hatte das Spiel immer im Griff“, auch das Eckenverhältnis von 10:1 zugunsten von Schalke 04 sprach für das Gästeteam.

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