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Sport: Maloche lohnt

Union darf für ein weiteres Zweitligajahr planen

Berlin - Vor dem Haupteingang am Stadion Niederrhein in Oberhausen steht ein eiserner Wagen, mit dem früher einmal Kohle in einem Bergwerk transportiert worden sein könnte. Das Relikt der Vergangenheit ist mit dem Schriftzug „Maloche lohnt!“beklebt. Und in der Gegenwart weiß das auch Uwe Neuhaus ziemlich genau, der am Montag beim Spielersatztraining ehrgeizig mitmischte. 47 Jahre seines Lebens hat der 51-jährige Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union im Ruhrpott verbracht und bei Vereinen gespielt oder als Fußball-Lehrer gearbeitet. Nach dem wichtigen 2:0-Erfolg bei Rot-Weiß Oberhausen wollte Neuhaus die letzten sechs Spieltage der Saison keinesfalls als Selbstläufer verstanden wissen, obwohl den Berliner der Klassenerhalt kaum noch zu nehmen sein dürfte. „Wir wollen besser agieren in den nächsten Wochen. Aber ohne die nötige Leidenschaft wird es nicht gehen“, sagte Neuhaus nach dem ziemlich grauenhaften Gekicke. „Wir wollten zu Null spielen. Das war unser Ziel. Wir sind nicht unruhig geworden. Das war eigentlich das Beste am Spiel.“

Dass die beiden Tore nach Standardsituationen gefallen sind, störte am Ende niemand beim Sieger. „Standardsituationen gehören doch zum Fußball“, meinte Dominic Peitz, der gemeinsam mit Ahmed Madouni nach der Pause für die entscheidenden Treffer gesorgt hatte.

Der Vorsprung der Berliner auf den direkten Abstiegsrang beträgt nunmehr elf Zähler. Neun Punkte Luft haben die Köpenicker auf den Relegationsplatz. Da die Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel noch maximal 18 Punkte holen können, müsste Union schon einen ziemlichen Einbruch erleben. „Unser Ziel sind 40 Punkte“, sagt Uwe Neuhaus vor dem nächsten Heimspiel gegen den FSV Frankfurt am kommenden Sonntag. Ersatzkapitän Ahmed Madouni, der in Oberhausen den gesperrten Torsten Mattuschka vertrat, will sogar noch ein Stück in der Tabelle nach oben klettern. „Es geht nicht nur um den Klassenerhalt. Wir wollen einige Plätze gutmachen“, meint Madouni.

Teammanager Christian Beeck stellte nach dem Erfolg in Oberhausen eine gewisse Leichtfertigkeit bei vielen Vereinsangestellten fest. „Wir haben einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Aber wir sind noch nicht durch, rechnerisch kann es noch schief gehen“, sagte Beeck. „Wenn wir zeitnah 40 Punkte erreichen, können wir Jubelfotos machen lassen.“

Die Verhandlungen mit potenziellen Neuzugängen oder Kandidaten für eine Vertragsverlängerung soll das nahe Erreichen des Saisonziels aber nicht beeinflussen. „Nein, das läuft ja schon die ganze Zeit. Und wir waren noch nie in der Situation, dass es Spitz auf Knopf war“, meint Beeck. Nachdem für den Verbleib von John Jairo Mosquera Geld an Werder Bremen bezahlt wurde, konzentriert sich Union aber nun wieder auf ablösefreie Spieler.

Präsident Dirk Zingler hat erst einmal ein sehr kurzfristiges Ziel. Am Sonntag gegen den FSV Frankfurt soll endlich wieder ein Heimsieg her. Dabei kann Michael Parensen nicht mithelfen. Zwar stellte sich die befürchtete Innenbandverletzung nur als Knieprellung heraus. Dennoch wird der Verteidiger am Wochenende fehlen.

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