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Manfred Burgsmüller.

© picture-alliance/ dpa

Manfred Burgsmüller: "Ich muss immer was machen"

Manfred Burgsmüller kann sich ein Leben im Ruhestand nicht vorstellen. Erinnerungen an einen legendären Pfostenschuss und eine Meisterschaft - mit fast 40.

Herr Burgsmüller, wo erwischen wir Sie gerade?

Ich stehe im Stau zwischen Essen und Dortmund, bin beruflich unterwegs. Ich mache heute in Sportmarketing.

Sie waren Manager eines Amateur-Klubs, Star einer Doku-Soap, mit 52 Jahren noch Kicker bei Düsseldorf Rhein Fire. Können Sie sich ein Leben im Ruhestand überhaupt vorstellen?

Nein. Nur im Garten sitzen und Rosen schneiden, das könnte ich nicht. Ich muss immer was machen.

Sie haben Ihre Karriere als Fußballer erst mit 40 beendet. Ist Ihnen das schwer gefallen?

Es war keine leichte Entscheidung. Weil ich durchaus noch mithalten konnte. Ich war ja in meiner Karriere nie schwer verletzt. Das war mein großes Plus. Aber am Ende war es ein Schritt, den ich gehen musste.

Werder Bremen, Ihr letzter Verein, trifft morgen auf Bayern München. Am vorletzten Spieltag der Saison 1985/86 war dieses Duell das Endspiel um die Meisterschaft. Kurz vor dem Abpfiff bekommt Werder beim Stand von 0:0 einen Elfmeter, der Bremen zum Meister machen könnte. Aber Michael Kutzop trifft nur den Pfosten. Wie haben Sie den Moment erlebt?

Ich war mir sicher, dass der Michael trifft. Er hatte bis zu dem Zeitpunkt eigentlich jeden Elfmeter verwandelt. Und im Prinzip hat er alles richtig gemacht. Er hat den Torwart getäuscht. Der Pfaff lag schon in der falschen Ecke. Nur hat er den Ball eben gegen den Pfosten geschossen. Das war erst einmal ein Schock. Doch dann lief das Spiel auch sofort weiter. Natürlich waren wir danach enttäuscht. Aber mit einem Punkt in Stuttgart hätten wir immer noch Meister werden können. Dass das nicht geklappt hat, ist wieder ein anderes Thema.

Zwei Jahre später, mit fast 40, sind Sie doch noch Meister geworden. Das erste Mal in Ihrer Karriere. Wieso mussten Sie so lange auf diesen Titel warten?

Ich habe viele Jahre bei Borussia Dortmund gespielt, zu einer Zeit, als der Verein noch nicht den Stellenwert hatte wie später unter Ottmar Hitzfeld. Wir hatten eine tolle Mannschaft, aber für ganz oben hat es nie gereicht. Und dann kam Otto Rehhagel, der mich noch aus der Zeit in Dortmund kannte, auf mich zu und hat mich nach Bremen geholt. Aber ich habe nicht so lange gespielt, weil ich unbedingt den Titel holen wollte. Ich hatte einfach eine gute Zeit in der Bundesliga.

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