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Mannheim: Spieler verprügeln Schiedsrichter - Verband sagt Spiele ab

In Mannheim sind Spieler über einen 23 Jahre alten Schiedsrichter hergefallen, nachdem der einem Akteur die Rote Karte gezeigt hatte. Die Polizei ermittelt, der Verband sagte alle Partien am kommenden Wochenende ab.

Ein Fußball-Schiedsrichter ist in Mannheim während einer Partie von mehreren Spielern zusammengeschlagen worden. Der 23 Jahre alte Unparteiische habe Prellungen und Blutergüsse erlitten, bestätigte die Polizei. Es werde gegen zwei 29 und 33 Jahre alte Spieler des TSV Schönau wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Das Spiel gegen den Phönix Mannheim musste abgebrochen werden. "Um Ruhe hereinzubekommen, haben wir eine Polizei-Mannschaft ins Feld geschickt", kommentierte ein Sprecher den Einsatz von zwölf Beamten.

Der Badische Fußballverband (BFV) zeigte sich entsetzt über den Vorfall. In Abstimmung mit dem Fußballkreis Mannheim sagte er den kompletten Spielbetrieb der Herren am kommenden Wochenende ab. Es werde von der Kreisliga abwärts über die A-, B- und C-Klasse bis zu den Privat-Mannschaften kein Spiel geben. "Wir wollen damit den Aktiven, egal ob Spieler, Trainer, Vereinsfunktionär oder Zuschauer, eine Denkpause verschaffen", hieß es. Die Verantwortlichen sollten sich darüber Gedanken machen, "ob der Fußball in dieser Form weiter auf übelste Art und Weise in den Schmutz gezogen" werden solle.

Angriffe auf Schiedsrichter gebe es immer wieder. "Aber dass dann alle über ihn herfallen - so etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte BFV-Geschäftsführer Siegfried Müller. Nach einer Roten Karte gegen einen TSV-Spieler sei es zu "regelrechten Jagdszenen" gekommen, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes. "Das Maß ist jetzt mehr als voll", meinte Verbands-Präsident Ronny Zimmermann. (jvo/dpa)

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