zum Hauptinhalt
Vancouver 2010 - Nordische Kombination

© dpa

Mannschaftsentscheidung: Kombinierer erkämpfen Bronze

Trotz eines Sturzes von Tino Edelmann haben Deutschlands Nordische Kombinierer im Schneegestöber von Whistler den Durchblick behalten und hinter Österreich und den USA Olympia-Bronze im Team-Wettbewerb gewonnen.

Das DSV-Quartett mit Johannes Rydzek, Edelmann, Eric Frenzel und Schlussläufer Björn Kircheisen stürmte nach Platz sechs im Springen in der Staffel noch auf den dritten Rang vor, verfehlte das insgeheim erhoffte erste Gold seit 22 Jahren aber deutlich. Dies holte sich nach dem Rennen über 4 x 5 Kilometer das Quartett aus Österreich, in dem Felix Gottwald seinen dritten Olympiasieg feierte, vor dem Team der USA.

"Die Jungs haben brutal gekämpft und alles gegeben. Ich bin überglücklich. Ich hätte nicht gedacht, dass es nach dieser schlechten Ausgangsposition noch zu Bronze reicht. Kompliment an die Mannschaft", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Über das Ende des Silber-Abonnements bei Olympia war im deutschen Lager niemand traurig. 2002 in Salt Lake City und 2006 in Turin hatten die DSV- Kombinierer im Mannschafts-Wettbewerb jeweils den zweiten Rang belegt.

Nach einem Strauchler von Edelmann auf der zweiten Schleife drohte das DSV-Quartett leer auszugehen. "Ich hoffe, dass uns das nicht die Medaille gekostet hat", entschuldigte sich der Pechvogel schon vor dem Zieleinlauf bei seinen Kollegen.

Nach dem Springen noch 45 Sekunden Rückstand

Die Medaille schien nach einem mäßigen Ergebnis auf der Schanze bereits verspielt, doch bei dichtem Schneetreiben bliesen die Deutschen in der Loipe zur Attacke. Die 45 Sekunden Rückstand auf die nach dem Springen führenden Finnen hatte Rydzek als Startläufer schon nach wenigen Kilometern halbiert. Der 18 Jahre alte Oberstdorfer hielt sich in einem Quintett von Läufern, das mächtig aufs Tempo drückte und das Führungsduo beim ersten Wechsel vor Augen hatte.

Nach dem Springen hatte es wieder nicht verheißungsvoll für die deutschen Kombis ausgesehen, die im ersten Olympia-Rennen enttäuscht hatten. "Diese Ausgangsposition ist nicht optimal. Wir hatten uns das etwas anders vorgestellt", klagte Bundestrainer Hermann Weinbuch, der auch die wechselnden Windbedingungen an der Schanze für das Abschneiden verantwortlich machte. "Wir hatten oft anderen Wind als die vor uns. Wenn alle die gleichen Bedingungen gehabt hätten, stünden wir woanders."

Allen voran Edelmann blieb mit einem Satz auf 123 Meter hinter den Erwartungen zurück. Als erster Springer des DSV-Quartetts kam der Zella-Mehliser Edelmann nur auf 123 Meter und verlor damit schon 34 Sekunden auf die Spitze. Der 18-jährige Team-Junior Rydzek blieb anschließend zwar mit 129 Metern im Rahmen seiner Möglichkeiten, konnte den Rückstand aber nicht verkürzen. Routinier Kircheisen gelang mit 132 Metern zwar der zweitweiteste Sprung in seiner Gruppe hinter dem Österreicher Bernhard Gruber, doch dies änderte nichts an der Platzierung. Frenzel segelte bei Rückenwind auf 129,5 Meter. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false