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Sport: Mansiz oder keinen

Hertha plant nur leichte personelle Veränderungen

Berlin - Wenn sich die Sache weiter erfreulich entwickelt, könnte die vage Verbindung in diesem Monat nach mehr als zwei Jahren doch noch zu einem Abschluss kommen: Im Oktober 2002 hat Ilhan Mansiz zum ersten Mal mit Dieter Hoeneß, dem Manager von Hertha BSC, gesprochen. Damals war der Türke Mansiz in seiner Heimat noch der WM-Held – und eine Verpflichtung für den Berliner Fußball-Bundesligisten nahezu utopisch. Jetzt aber ist er ein Stürmer ohne Verein, der nach seiner vierten Knieoperation um die Rückkehr in den Profifußball kämpft. Es spricht viel dafür, dass er das bei Hertha tun wird. „Das wäre auch mein Wunsch“, sagt Mansiz.

Bis zum 31. Januar haben die Berliner noch Zeit, über eine Verpflichtung des 29-Jährigen zu entscheiden. Seit Ende November bestreitet Mansiz sein Rehabilitationsprogramm bei Hertha, er war mit im vorweihnachtlichen Trainingslager in Saalbach, und in zwei bis drei Wochen will er ins Mannschaftstraining einsteigen. „Menschlich passt es“, sagt Manager Hoeneß. Um herauszufinden, ob es auch sportlich passt, bleibt Herthas sportlicher Führung bis zum Ende der Transferperiode allerdings nicht mehr viel Zeit.

„Wenn er so spielt wie bei der WM, möchte ich ihn auf jeden Fall haben“, sagt Trainer Falko Götz. Bei der Weltmeisterschaft 2002 schoss Mansiz insgesamt drei Tore, unter anderem den einzigen Treffer im Viertelfinale gegen Senegal. In der Saison zuvor war er in der Türkei Torschützenkönig. Der japanische Erstligist Vissel Kobe hat noch vor anderthalb Jahren 4,5 Millionen Euro für den Stürmer gezahlt. Hertha könnte ihn jetzt ablösefrei verpflichten, weil Mansiz’ Vertrag wegen seiner Knieverletzung aufgelöst worden ist.

Wenn überhaupt, wird Mansiz Herthas einziger Neuzugang in diesem Winter sein. „Personell wird sich nicht viel ändern“, sagt Hoeneß. Herthas Manager ist kein Freund von Verpflichtungen in der zweiten Transferperiode der Saison, weil er das Angebot im Winter für generell schlechter hält als im Sommer. Das stimmt nur bedingt. Angelos Charisteas zum Beispiel galt vor der Saison nach seinen Leistungen bei der Europameisterschaft als unverkäuflich; jetzt ließ Werder Bremen ihn zu Ajax Amsterdam gehen. Und Borussia Mönchengladbach wollte den belgischen Nationalspieler Bernd Thijs schon im Sommer verpflichten. Der aber wechselte in die Türkei, saß dort nur auf der Bank und entschied sich jetzt mit halbjähriger Verspätung für Gladbach.

„Ich gehe davon aus, dass wir mit diesem Kader in die Rückrunde gehen“, sagt Hoeneß. Das würde auch bedeuten, dass Hertha keine Spieler mehr abgibt, obwohl laut Hoeneß „viele Gerüchte im Umlauf“ sind. Die meisten betreffen die ehemaligen Nationalspieler Marko Rehmer und Michael Hartmann. „Ich lese auch bloß alles, was in der Zeitung steht“, sagt Rehmer. Zuletzt hat die Boulevardpresse von einem Interesse des Abstiegskandidaten Hansa Rostock an Rehmer und Hartmann berichtet. „Das ist eine Meldung aus der Sauregurkenzeit, die keinerlei Bestand hat“, sagt Hoeneß. „Weder ich noch die Spieler hatten Kontakt mit Hansa Rostock.“

Jörg Neubauer, Berater von Rehmer und Hartmann, sagt: „Wenn wir was finden, würden wir den Verein ganz gerne verlassen.“ Offizielle Anfragen an Hertha BSC hat es laut Dieter Hoeneß bisher aber nicht gegeben, zwei, drei Vereine hätten loses Interesse bekundet. „In der Winterpause ist es eher durchwachsen“, sagt Michael Hartmann. Um nicht zu sagen: ziemlich schwierig.

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