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Mikitenko

© AFP

Marathonläuferin Irina Mikitenko: „Ich bin nicht zu alt für 2012“

Nach ihrem Sieg beim London-Marathon im April galt die deutsche Marathonläuferin Irina Mikitenko als eine der Favoritinnen auf Gold in Peking. Nun musste die 35-Jährige ihren Olympia-Start wegen Rückenbeschwerden absagen. Im Interview mit dem Tagesspiegel spricht Irina Mikitenko über ihre Probleme und ihre Pläne.

Frau Mikitenko, am Freitag haben Sie entschieden, aus gesundheitlichen Gründen nicht bei den Olympischen Spielen in Peking anzutreten. Wie geht es Ihnen jetzt?

Ich bin immer noch traurig und vor allem enttäuscht, dass diese Verletzung gerade jetzt kommt. Ich habe so viel Zeit und Kraft in die Vorbereitung investiert. Aber es hat keinen Sinn. Ich habe die ganze Woche nicht hundertprozentig trainieren können. Am Freitag musste ich mich dann entscheiden, habe nochmal ein Abschlusstraining gemacht und wusste, dass es nicht gehen würde.

Was genau ist das Problem?

Ich habe Schmerzen im Rücken und im Beckenbereich. Die Ärzte sagen, dass es wahrscheinlich eine Beckenschiefstellung ist. Aber ich muss noch die genaue Diagnose in der nächsten Woche abwarten. Dann weiß ich auch, wie lange ich aussetzen muss.

Nach Ihrem Sieg im April in London zählten Sie für Peking zu den Favoritinnen.

Ja, das stimmt. London war unglaublich, das hat mir unheimlich viel Selbstvertrauen gegeben. Auf einmal war ich bei meinem dritten Marathon Mitfavoritin. Aber ich bin ja auch eigentlich in einer richtig guten Form. Es ist einfach schade, dass ich nun nicht laufen kann.

Was glauben Sie, wer das Rennen gewinnen wird?

Die Chinesinnen werden stark sein. Die haben den Heimvorteil, und sie kennen das Klima, den Smog und so weiter. Paula Radcliffe wird wohl auch nicht laufen.

Was ist nun Ihr nächstes großes Ziel?

Erstmal muss ich abwarten, wann ich überhaupt wieder laufen darf. Die WM 2009 in Berlin wäre toll, dann hätte ich den Heimvorteil. Und dann auch die Olympischen Spiele 2012, dann bin ich zwar schon 39, aber für Frauen ist das fast normal. Katrin Dörre-Heinig war fast 40, als sie deutschen Rekord gelaufen ist. Ich kann noch viel erreichen.

Das Gespräch führte Anke Myrrhe.

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