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Alles gegeben, wenig erreicht. Marcel Hacker hatte im Einerrennen nie eine realistische Chance auf Gold. Foto: dapd

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MARCEL HACKER verliert: Fast noch Vorletzter

Marcel Hacker hatte seine Baseballkappe verkehrt herum auf den Kopf gedrückt, vor den Augen hatte er eine dieser supercoolen Designer-Sonnenbrillen, in den Gläsern spiegelten sich die Menschen, die jetzt vor ihm standen. Hacker redete wieder mal betont hart, wie immer, wenn er besonders kämpferisch wirken will.

Marcel Hacker hatte seine Baseballkappe verkehrt herum auf den Kopf gedrückt, vor den Augen hatte er eine dieser supercoolen Designer-Sonnenbrillen, in den Gläsern spiegelten sich die Menschen, die jetzt vor ihm standen. Hacker redete wieder mal betont hart, wie immer, wenn er besonders kämpferisch wirken will.

Ja, hatte er denn keinen Grund dazu? Sein Finish zum Beispiel. „Das war grandios.“ Und die Zeit auf den letzten 500 Metern? Die schnellste Zeit aller Konkurrenten. Hacker hatte schon Grund für so einen kernigen Auftritt. Denn sein Ziel hatte er mit aller Macht angesteuert: „Ich wollte auf keinen Fall Letzter werden.“

Tja, ist er aber. Marcel Hacker von der Frankfurter Rudergesellschaft, 35 Jahre alt, Weltmeister von 2002, hatte im Einer-Finale vergeblich versucht, Alexander Aleksandrow noch zu überholen. Der Hüne aus Aserbaidschan wurde Fünfter. Und Mahe Drysdale, der Olympiasieger, zog sowieso in einer anderen Dimension übers unruhige Wasser des Dorney Lake. Als Hacker ins Ziel glitt, war der Neuseeländer schon seit 12,39 Sekunden angekommen.

Der Wind spielte eine Rolle. Er benachteiligte die Außenbahn eins. Hacker fuhr auf Bahn eins. „Im Mittelteil bin ich stehen geblieben, dafür kann ich nichts“, sagte der 35-Jährige. Der Wind war schuld. Das bestätigen auch Experten. Nur, wenn der Wind keine Rolle gespielt hätte, was dann? Dann wäre Hacker vielleicht Vierter geworden, schwer zu sagen. Nur eins kann man sagen: Gold hätte Marcel Hacker nie gewonnen. Frank Bachner

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