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Marcel Reif

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Marcel Reifs Kolumne: Der Verlierer ist schon weiter

Dortmund unterliegt Hamburg 1:4, doch mit dem BVB ist in dieser Saison eher zu rechnen als mit dem HSV. Marcel Reif über zwei große Vereine, die zuletzt Probleme hatten.

Da muss man weit zurückblicken, um beim Hamburger SV und bei Borussia Dortmund ein größeres Erfolgserlebnis zu finden. Beim HSV war das 1987 der Pokalsieg, bei den Dortmundern hat die Misere ein wenig länger auf sich warten lassen. Sie kam aber dann doch und hält nun auch schon seit mehr als zehn Jahren an.

Da haben sie in Dortmund zwar eine tolle Arena, die gerade von der Londoner „Times“ zum schönsten Stadion der Welt erkoren wurde, und dahin kommen auch gegen Freiburg 80.000 Menschen, aber die haben doch zuletzt nur viel Lärm um nichts gemacht. In der vergangenen Saison schienen ja beide Vereine auf gutem, besserem Weg. Aber dann folgte der Absturz. Oh weh, verglichen mit dem HSV stürzte Ikarus nur eine kleine Leiter hinunter. Und bei der Borussia standen sie am Ende auch mit leeren Händen da.

Der Unterschied: In Dortmund hat niemand aufgejault. Wohl, weil die klare Linie, die klare Ansage von Trainer Jürgen Klopp zu erkennen ist, die für viel Stabilität sorgt – noch ohne Glanz zwar, aber nicht unberechenbar. Chef Hans-Joachim Watzke hat sich zurückgezogen, was soll er auch sagen, für Extrovertiertheit hat er ja seinen Kloppo – und Manager Michael Zorc zieht in aller Ruhe seine Register. Da haben sie Alexander Frei, immerhin Schweizer Nationalspieler und international renommierter Stürmer, abgegeben, weil er nicht ins neue System passt. Und haben dafür Barrios geholt, und wenn der so funktioniert, wie er verspricht, dann ist mit dem BVB wieder zu rechnen - trotz der heutigen deftigen Niederlage.

So weit ist der HSV noch lange nicht wieder. Was die sich dort in der Vorsaison für eine Gemengelage geschaffen haben mit all den Gärprozessen in der Führungsetage, da müsste man auch lange suchen, um Seinesgleichen zu finden (warum fällt mir in diesem Zusammenhang jetzt die Hertha ein?). Solche Streitigkeiten bleiben nicht unbemerkt in Spielerkreisen und dann … (komisch, mir kommt schon wieder die Hertha in den Sinn). Aber nun wird ja alles anders. Nun wird Bruno Labbadia seine Fehler von Leverkusen nicht wiederholen, und dann wird nicht mehr gestritten. Wenn, dann darf man auch auf den HSV achten. Und wenn sie öfter so gut spielen wie heute gegen Dortmund. Wenn …

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