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Sport: Marcelinhos Berliner Bilanz

Marcelinho war fünf Jahre der Star bei Hertha BSC, schoss als Mittelfeldspieler 65 Tore in 155 Spielen. Neben dem Platz gab es oft Ärger.

Marcelinho war fünf Jahre der Star bei Hertha BSC, schoss als Mittelfeldspieler 65 Tore in 155 Spielen. Neben dem Platz gab es oft Ärger. Eine Berliner Bilanz:

Saison 2001/2002:

Vor dem Bundesligastart überrascht Hertha BSC mit dem neuen Mittelfeldmann, gewinnt den Ligapokal mit einem 4:1 im Finale gegen Schalke 04. Marcelinho ist einer der besten. In der Liga setzt sich der Brasilianer sofort durch, schießt 13 Tore in 32 Spielen. Hertha BSC wird Vierter in der Bundesliga.

Februar 2002: Nach dem Pokal-Aus gegen den 1. FC Köln wird Marcelinho mit 120 Stundenkilometern und 1,27 Promille erwischt – Führerscheinentzug.

Saison 2002/2003:

Nach einer wechselhaften Saison wird Hertha Fünfter. Marcelinho ist der Star, macht 14 Tore, bereitet neun Treffer vor – und lässt sich feiern ...

März 2003: Nach einer 0:1-Niederlage beim HSV feiert Marcelinho trotzdem, kommt um 4.36 Uhr aus dem Lokal „Tapa“ heraus – 20 000 Euro Strafe. Manager Dieter Hoeneß sagt, Marcelinho wirke fremdgesteuert, sein Wesen habe sich verändert. Am nächsten Samstag schlägt Hertha BSC 1860 München 6:0. Marcelinho spielt wie entfesselt und macht zwei Tore.

Saison 2003/2004:

Marcelinho kommt das erste Mal zu spät aus dem Urlaub. Die zwei Tage kosten ihn 20 000 Euro. Der Brasilianer ist länger verletzt, spielt nur 25 Mal und schießt acht Tore. Hertha BSC muss um den Klassenerhalt kämpfen, belegt am Ende Platz 12. Im Uefa-Cup blamiert sich Hertha, scheitert in der ersten Runde, ohne den verletzten Marcelinho, am polnischen Klub Groclin Grodzisk.

Dezember 2003: Hertha steht auf einem Abstiegsplatz, enttäuscht beim 1:1 gegen 1860 München. Marcelinho zeigt sich unbeeindruckt, tritt mit seiner Band „100 Prozent Marcelinho“ auf und fehlt am nächsten Tag beim Training.

Saison 2004/2005:

Marcelinho kommt wieder zwei Tage zu spät, muss 20 000 Euro zahlen. Dann meldet er sich eindrucksvoll zurück, spielt seine beste Saison mit 18 Toren und 13 Torvorlagen. Außerhalb des Platzes häufen sich jedoch die Probleme.

Februar 2005: Marcelinho verkalkuliert sich bei dem Bau von Bungalows. Er fliegt mitten in der Saison nach Hause. Hertha hilft mit einem 250 000-Euro- Darlehen.

April 2005: Marcelinho verpasst Arne Friedrich beim Spiel in Dortmund (1:2) auf dem Weg zur Kabine einen Faustschlag und muss 5000 Euro Strafe zahlen. Zudem will er in Berlin eine eigene Diskothek eröffnen. Hertha hat kein Verständnis, Marcelinho verzichtet auf die Eröffnung. „Zu Hause bin ich sehr ruhig“, sagt er dem Tagesspiegel.

Juni 2005: Gegen Marcelinho wird Anzeige erstattet, er soll in einer Diskothek in Campina Grande einen Mann verprügelt haben. Der Fall löst sich erst auf, als ein Freund Marcelinhos Selbstanzeige erstattet. Zum dritten Mal hintereinander kommt er zu spät aus dem Urlaub.

Saison 2005/2006:

Hertha hat Probleme während der Saison, wird am Ende Sechster. Zwölf Tore, zwölf Vorlagen, Marcelinho macht seinen Job – auf dem Platz...

April 2006: Der Brasilianer brüllt beim Sieg in Kaiserslautern (2:0) Trainer Götz an, als dieser ihn auswechselt: „Leck mich am Arsch, du Blinder.“ Der Verein verhängt keine Strafe, weil Marcelinho in Geldnöten sein soll.

Juli 2006: Das Ende: Marcelinho kommt zehn Tage zu spät zum Trainingsauftakt. Auch die Mitspieler sind verärgert, gehen ihm im Trainingslager in Bad Waltersdorf aus dem Weg. Trainer Götz setzt Marcelinho im UI-Cup zum ersten Mal in fünf Jahren auf die Bank.st

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