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Mario Gomez: Teilzeit für 30 Millionen

Mario Gomez, für 30 Millionen eingekauft, ist derzeti bei Bayern München nur als Teilzeitkraft gefragt. Der Stürmer ist verunsichert.

München - Als Mario Gomez beim lautstark bejubelten Comeback von Luca Toni nach gut einer Stunde Spierlzeit weichen musste, geriet der Rekordeinkauf noch ein bisschen mehr ins Grübeln. Zwar hatte der 30 Millionen Euro teure Gomez beim 5:0 (2:0) des FC Bayern München über Fußball-Zweitligist Rot-Weiß Oberhausen im DFB-Pokal sein sechstes Tor im neunten Pflichtspiel erzielt und sich redlich bemüht, glücklich wirkt er dennoch nicht. „Ich glaube, jeder, der ein bisschen was von Fußball versteht, kann sich in meine Lage hineinversetzen. Wenn du die ersten Spiele machst und ins Tor triffst, und dann trotzdem rausgenommen wirst, dann fängst du dich natürlich an zu fragen: warum?“, sagte der 24 Jahre alte Nationalspieler. „Ich brauche für mein Spiel volles Selbstvertrauen.“ Gomez ist bei Trainer Louis van Gaal, der mit den sieben reinrotierten Feldspielern und dem ebenfalls aufgebotenen Ersatztorwart Michael Rensing insgesamt zufrieden war, derzeit nur als Teilzeitkraft gefragt.

Zuletzt gegen Dortmund und Nürnberg wurde er zur Pause ausgetauscht, in der Champions League durfte er nur in den letzten 26 Minuten ran, und im Pokal musste er nun in der 61. Minute dem von 40 000 Zuschauern bejubelten Konkurrenten Luca Toni weichen. „Ich wurde geholt, um Tore zu schießen, dann in der Champions League auf der Bank zu sitzen, das hat mich schon verunsichert“, sagte Gomez. Auch ein Platz im Bundesliga-Spitzenspiel am Samstag beim Hamburger SV ist ihm noch nicht sicher.

Zum einen wird je nach System nur ein zentraler Stürmer gebraucht, zum anderen tummelt sich vorne große Qualität. Miroslav Klose musste bei van Gaals Rotation vom Dienstag ins Mittelfeld zurückweichen, Toni wird nach dem ersten Einsatz nach vier Monaten Verletzungspause auch bald zur Alternative. Ivica Olic und Thomas Müller rangieren in der Trainer-Gunst derzeit ganz vorn. „Es kommt immer mal zu Härtefällen und das muss jeder akzeptieren“, sagt Philipp Lahm, „Miroslav Klose hat auch schon auf der Bank gesessen oder auch Franck Ribéry.“ Vereinzelt gab es gegen Nationalstürmer Gomez sogar Unmutsbekundungen von den Rängen, dabei hatte er zum 2:0 vor der Pause abgestaubt. Bei einem Kopfball scheiterte er dagegen kläglich. Besser machten es Daniel van Buyten mit zwei Toren und Joker Thomas Müller 35 Sekunden nach seiner Einwechslung. dpa

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