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Sebastian Vettel sitzt auf dem reifen seines Formel-1-Autos.

© dpa

Mark Webber verlässt die Formel 1: Partnersuche für Sebastian Vettel

Formel 1: Mark Webber verlässt Red Bull und die Formel 1. Wer wird der neue Kollege von Sebastian Vettel in der kommenden Saison? Kimi Räikkönen gilt als Kandidat - müsste bei Red Bull aber auf Privilegien verzichten.

Das Gerücht gab es schon lange, jetzt ist es offiziell: Mark Webber verlässt am Saisonende die Formel 1. Der Red-Bull-Teamkollege von Weltmeister Sebastian Vettel wechselt für 2014 ins neue Langstrecken-WM-Team von Porsche. Es sei ihm „eine Ehre, Porsche bei seiner Rückkehr in die Top-Kategorie in Le Mans und in die Sportwagen-Weltmeisterschaft zu begleiten“, wurde der Australier zitiert. Doch ganz so freiwillig dürfte er sich nicht aus der höchsten Motorsport-Kategorie zurückziehen.

„Ich bin mir sicher, dass Mark lange darüber nachgedacht hat, bevor er die fraglos schwierige Entscheidung getroffen hat“, sagte Red Bulls Teamchef Christian Horner. Vom Zeitpunkt der Bekanntgabe schien das Team etwas überrascht zu sein, einige im Fahrerlager werteten die einseitige Bekanntgabe bei Red Bulls Heimrennen im britischen Silverstone an diesem Wochenende als kleines Nachtreten.

Trotzdem gab sich Horner offiziell freundlich: „Was Mark in der Formel 1 erreicht hat, ist beträchtlich.“ Webber sei seit 2007 „eine exzellente Ergänzung für das Team“ gewesen. Allerdings hatte der 36-Jährige stets im Schatten Vettels gestanden und war deshalb immer unzufriedener geworden. Spätestens ab der Affäre um die von Vettel missachtete Stallorder in Malaysia war es offensichtlich, dass die streitbare Fahrerpaarung keine Zukunft haben würde.

Bei Red Bull läuft nun die Suche nach dem neuen Teamkollegen von Vettel ab 2014. Ganz oben auf der Wunschliste scheint dabei der Finne Kimi Räikkönen zu stehen. „Kimi wäre eine Option, wenn er verfügbar wäre“, sagte Horner. Der Vertrag des Finnen mit Lotus endet nach der Saison, noch steht in den Sternen, ob Räikkönen dort verlängern wird. „Es ist keine einfache Entscheidung. Ich habe immer gesagt, dass ich zwei oder drei Optionen habe“, erklärte der Finne. Wenn der Weltmeister von 2007 noch einmal ein Auto haben will, mit dem er um den WM-Titel mitfahren kann, dann wären die Chancen bei Red Bull sicherlich besser. Denn bei Lotus stehen begrenzte Finanzen und wohl auch der Weggang von Cheftechniker James Allison dem Sprung nach ganz vorne entgegen. Dafür müsste er bei Red Bull aber sehr wahrscheinlich in Kauf nehmen, viel stärker in den Teil der Formel 1 eingebunden zu werden, den er nun so überhaupt nicht mag: PR- und Medienarbeit. Bei Lotus gab man ihm in dieser Beziehung für die Formel 1 ungewöhnlich viele Freiheiten.

Sebastian Vettel: "Ich komme gut mit Kimi Räikkönen klar"

Sebastian Vettel scheint gegen einen Teamkollegen Räikkönen nichts einzuwenden zu haben – auch wenn der zu den stärksten Fahrern im Feld gehört. Aber die sportliche Konkurrenz scheint der dreimalige Weltmeister nicht zu fürchten, und persönlich verstehen sich die beiden, die in der Schweiz nicht weit entfernt voneinander wohnen, sehr gut. „Ganz sicher respektiere ich Kimi. Ich komme gut mit ihm klar“, erklärte der Deutsche. Was Vettel zu schätzen weiß: Räikkönen ist ein absolut unpolitischer Fahrer, mit irgendwelchen Tricks oder Intrigen hätte er da nicht zu rechnen. Der teaminterne Kampf würde mit ziemlicher Sicherheit auf rein sportlicher Ebene ausgetragen.

Sollte es mit Räikkönen nicht zu einer Einigung kommen, stünden die beiden Red-Bull-Junior-Piloten Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo bereit, die derzeit beim Zweitteam Toro Rosso fahren. Zunächst schien dabei Ricciardo bessere Karten zu haben, der 23-Jährige aus Perth ist ehrgeizig, brachte zu Saisonbeginn gleich gute Leistungen und versteht sich auch persönlich gut mit Vettel. Zuletzt erzielte allerdings auch Jean-Eric Vergne, dem Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost „im Rennen noch ein bisschen mehr Aggressivität als Ricciardo“ bescheinigt, einige gute Leistungen und brachte sich damit wieder ins Spiel.

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