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© AP

Markus Babbel: Der VfB nimmt Abschied

Nach dem Pokalaus in Fürth verliert Stuttgarts Trainer Markus Babbel wohl seinen Job. Es war die fünfte Pflichtspielniederlage hintereinander.

Fürth - Es dauerte noch ein paar Minuten bis zum Wiederanpfiff nach der Pause, da saß Markus Babbel schon wieder auf seiner Trainerbank und schaute gebannt auf das Spielfeld. Dabei passierte dort: nichts. Die Spieler der SpVgg Greuther Fürth waren noch in der Kabine. Doch Markus Babbel schien jede Sekunde auf der Bank ausnutzen zu wollen. Gut möglich, dass dem Trainer des VfB Stuttgart nicht mehr viele vergönnt sind. Wenn die Situation für Babbel vor dem Achtelfinale des DFB-Pokals gegen die Fürther ernst war, dann ist sie jetzt mindestens sehr ernst. Die Stuttgarter verloren gestern Abend 0:1 (0:1) gegen den Zweitligisten. Für den VfB war es die fünfte Pflichtspielniederlage hintereinander – und für Babbel aller Wahrscheinlichkeit der letzte Auftritt als Cheftrainer der Schwaben. „Die Situation ist nicht einfacher geworden“, sagte Babbels Freund und Vorgesetzter Horst Heldt.

Bisher hatte sich der Sportdirektor des VfB immer hinter seinen Trainer gestellt. Unmittelbar nach dem Pokalaus klang Heldt allerdings vielsagend mehrdeutig. „Ich weiß nicht, ob das Pech ist“, sagte er, und auf die Frage, wie es mit Babbel weitergehe, antwortete Stuttgarts Sportdirektor: „Ich kann dazu nicht viel sagen. Wir müssen jetzt das Richtige machen.“

Vielleicht sollten sich die Spieler das auch einmal vornehmen. Eine Unachtsamkeit reichte dem kriselnden VfB, um gegen den Zweitligisten, in Rückstand zu geraten – und davon sollten sich die Stuttgarter nicht mehr erholen. Nach einem Seitenwechsel ließ Bernd Nehrig zunächst Arthur Boka aussteigen, und weil Matthieu Delpierre ihn nur halbherzig attackierte, hatte der Fürther wenig Mühe, das 1:0 zu erzielen. „Hinten kriegen wir ein Tor, und vorne schießen wir keins“, sagte Christian Träsch.

Chancen hatte der Bundesligist in ausreichendem Maße, allerdings erst in der Schlussphase. Bis zur 78. Minute dauerte es, ehe Fürths Torhüter Stephan Loboué den ersten Ball auf sein Tor bekam. Erst wehrte er den Versuch des eingewechselten Julian Schieber ab, dann reagierte er beim Nachschuss von Ciprian Marica glänzend. Der Rumäne alleine hätte Babbel gestern den Job retten können: In der 87. Minute traf er den Pfosten, kurz darauf verfehlte er, erneut freistehend, das Tor. Die letzte Möglichkeit vergab Verteidiger Delpierre, der schon an Loboué vorbei war, Jan Mauersberger auf der Linie aber nicht überwinden konnte.

„Der Trainer kann die Tore nicht selbst schießen“, sagte Horst Heldt. Diese Erkenntnis wird Babbel wohl trotzdem nicht den Job retten, auch wenn der hofft, „dass ich die Chance bekomme weiterzumachen“. Nächster Gegner der Stuttgarter ist am Samstag der FC Bayern München, der Verein, bei dem Markus Babbel groß geworden ist. Tsp

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