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MCLaren: Datenaustausch in Paris

Rund drei Wochen nach Bekanntwerden der Spionage-Affäre um das MCLaren-Team kommt es heute in Paris zu einer Anhörung, die den Ausgang der laufenden Saison beeinflussen könnte.

Paris/Frankfurt - Ron Dennis hat schon angenehmere Reisen nach Paris erlebt. „Ich kann nicht behaupten, dass ich mich auf Donnerstag freue“, sagt der Chef des Formel-1-Teams McLaren-Mercedes. „Doch ich will das Thema endlich hinter mir haben.“ Rund drei Wochen nach Bekanntwerden der Spionage-Affäre um das Team kommt es heute ab 9.30 Uhr in Paris zu einer Anhörung, die den Ausgang der laufenden Formel-1-Saison maßgeblich beeinflussen könnte. Danach wird Dennis Klarheit darüber haben, ob seine beiden Fahrer Lewis Hamilton und Fernando Alonso auch weiterhin die WM klar anführen werden. Von einer Geldstrafe bis Punktabzügen ist alles möglich. Die Frage, die der Weltrat des Automobil-Weltverbandes Fia klären will, lautet: Hat McLaren von den geheimen Unterlagen, die der frühere Ferrari-Techniker Nigel Stepney dem ebenfalls inzwischen entlassenen McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan zugespielt hat, etwas gewusst und möglicherweise sogar profitiert? Dennis wies dies bislang mehrfach mit Nachdruck von sich.

Doch inzwischen gibt es Hinweise darauf, dass Stepney Coughlan bereits im März von möglichen Regelwidrigkeiten am Unterboden der Ferrari-Rennautos berichtet haben soll. McLaren protestierte erfolgreich gegen das Bauteil des Konkurrenten. Ron Dennis zeigte sich dennoch „zuversichtlich, dass die Informationen, die wir der Fia präsentiert haben, die wahre Beschreibung aller Umstände dieser Angelegenheit darstellt“. Der Spanier Joaquín Verdegay, der dem 26-köpfigen Weltrat angehört, räumte bereits ein, dass es fast unmöglich sei, etwas nachzuweisen. Daher erwarte er, dass McLaren nicht einmal verwarnt werde.

„Unser Team hat mit diesem Thema nichts zu tun, und jeder in der Mannschaft weiß das“, betonte auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Von der Tasache, dass Coughlan die Unterlagen bei sich zu Hause gehabt habe, habe kein anderes Teammitglied vor dem 3. Juli 2007 etwas gewusst. Doch dies behauptet laut italienischen und britischen Medienberichten Coughlan in seiner Eidesstattlichen Erklärung, die er gegenüber Ferrari abgegeben hat. Er habe die Unterlagen auch anderen Rennstall-Mitgliedern gezeigt. „Jeder hat mir gesagt, dass ich sie loswerden soll“, wurde Coughlan zitiert.

Ferrari-Teamchef Jean Todt entgegnete indes auf die Frage, ob er sich Sorgen mache, dass aus der Erklärung etwas veröffentlicht worden sei: „Andere sollten sich darüber mehr Sorgen machen als wir.“ Tsp/dpa

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