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Erst 22 Jahre alt und schon eine olympische Medaille: Kugelstoßer David Storl gewann bei seinen ersten Olympischen Spielen die Silbermedaille im Kugelgestoßen.

© dapd

Update

Medaille im Kugelstoßen: David Storl holt Silber

Weltmeister, Europameister - und nun Olympia-Silber. Kugelstoßer David Storl hat bei seinen ersten Sommerspielen eine Medaille gewonnen. Nur drei Zentimeter fehlten dem 126-Kilo-Recken aus Chemnitz zur Goldmedaille.

Das Wurfhandwerk bleibt eine deutsche Spezialität. Das hat zum Auftakt der olympischen Leichtathletikwettbewerbe der Chemnitzer David Storl belegt. In einem spannenden Wettkampf gewann er im Kugelstoßen die Silbermedaille.

Das Herz der Olympischen Spiele hat am Freitag angefangen zu schlagen, laut und heftig. Das Stratford Stadium war mit 80 000 Zuschauern ausverkauft. Das olympische Feuer lodert vielzüngig unter einer Anzeigetafel. Genau die richtige Kulisse für einen denkwürdigen Leichtathletikabend. David Storl ist im Kugelstoßen als Letzter dran. Er wirkt neben seinen Konkurrenten noch wie ein großer Junge mit seinen weichen Gesichtszügen. Vor einer Woche ist er 22 Jahre alt geworden. Der US-Amerikaner Christian Cantwell, Weltmeister von 2009, der den Wettkampf eröffnet, ist zehn Jahre älter als Storl. Doch Storl bringt eine besondere Empfehlung mit, er ist der amtierende Weltmeister. Und was seine Konkurrenten vor ihm machen, scheint ihn erst einmal nicht groß zu interessieren. Er wuchtet die Kugel 21.84 Meter weit – und übernimmt damit die Führung. Im zweiten Versucht packt er noch zwei Zentimeter drauf. Sollte Storl tatsächlich der erste deutsche Olympiasieger in der Leichtathletik seit Nils Schumanns Gold über 800 Meter in Sydney werden?

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Der Olympiasieger von Peking heißt Tomasz Majewski und kommt aus Polen. Er scheint sich noch einmal daran zu erinnern, dass er ein Mann für die ganz großen Momente im Kugelstoßen ist und übertrifft Storl in seinem dritten Versuch – um einen Zentimeter. Storl versuchte noch einmal zu kontern. Es klappte nicht mehr. Majewski dagegen stieß die Kugel in seiner Kür, als er schon als Olympiasieger feststand, noch einmal zwei Zentimeter weiter auf 21,88 Meter. Drei Zentimeter trennten ihn so am Ende von Storl. Der US-Amerikaner Reese Hoffa kam mit 21,23 Metern auf den Bronzerang. Für die nächsten Tage haben sich einige deutsche Athleten qualifiziert, zum Beispiel der Berliner Carsten Schlangen fürs Halbfinale über 1500 Meter, das er gerade noch dank eines Sprungs über die Ziellinie erreichte. Auch Sprinterin Verena Sailer steht im Halbfinale, sie benötigte für die 100 Meter 11,12 Sekunden. Das Finale der Diskuswerferinnen erreichten Nadine Müller, aber auch die Junioren-Weltmeisterin Anna Rüh. Im Weitsprung schaffte es nur Sebastian Bayer ins Finale, der ehemalige Europameister Christian Reif schied bei gleicher Weite von 7,92 Meter ebenso aus, wie die Berlinerin Julia Fischer im Diskuswerfen mit 60,23 Metern. Mit Storls Silbermedaille ist die Bilanz der deutschen Leichtathleten aber schon nach dem ersten Abend besser als nach der ganzen Zeit vor vier Jahren in Peking. Damals war nur eine Bronzemedaille herausgesprungen.

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