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Sport: Mehr Geld für den Rest der Welt?

Das IOC verhandelt über Einnahmenverteilung

Lausanne - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und das amerikanische Nationale Olympische Komitee (USOC) haben Verhandlungen über einen neuen Verteilungsschlüssel für Sponsoren- und Fernseheinnahmen aufgenommen. Das USOC wird seit Jahrzehnten bei der Ausschüttung der IOC-Milliarden bevorzugt, was vor knapp zwei Jahren zu einem Aufbegehren der 204 Nationalen Olympischen Komitees und von 35 Fachverbänden geführt hat. „Wir hatten einen guten und konstruktiven Dialog über die Aufteilung der Mittel“, erklärte USOC-Geschäftsführer Scott Blackmun nach dem Treffen mit IOC-Vertretern in Lausanne. Ein neuer Verteilungsschlüssel käme allerdings erst im Jahr 2020 zur Anwendung.

Momentan erhält der US-amerikanische Olympiaverband 20 Prozent der weltweiten Sponsoren-Einnahmen des IOC und 12,75 Prozent der Lizenzgebühren, die US-Fernsehsender für die Ausstrahlung von Olympischen Spielen bezahlen. Traditionell bilden die Einnahmen des US-amerikanischen Fernsehens den Hauptteil der IOC-Einnahmen. 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles kamen 85 Prozent aller Gelder aus den USA. Zuletzt zahlte der Sender NBC für die Fernsehrechte für Vancouver 2010 und London 2012 insgesamt 2,2 Milliarden Dollar, die Europäische Rundfunk-Union (EBU) hingegen legte für die Rechte 748 Millionen Euro auf den Tisch.

Im Gegenzug hat sich das IOC für die Bedürfnisse des amerikanischen Marktes besonders stets besonders aufgeschlossen gezeigt. So verlegte es in Peking die Endläufe der Schwimmer auf den Vormittag, damit diese in den USA zur besten Sendezeit gezeigt werden können. Inzwischen sind aber auch die Einnahmen aus Europa und vor allem Asien gestiegen, weshalb die entsprechenden Verbände eine Neuaufteilung der Gelder verlangt haben.

Das USOC hatte sich lange gegen Verhandlungen gewehrt. Dies galt als entscheidender Grund, warum die USA bei den Olympia-Bewerbungen von Chicago für die Sommerspiele 2016 und von New York für 2012 scheiterten. Tsp/dpa

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