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Sport: Meilensteine? Meilensteinchen!

Die Leichtathletik hat weitere Dopingfälle, es trifft erfolgreiche Athleten. Nach zwei Russinnen müssen nun noch drei Sportler ihre bei der WM 2005 gewonnenen Medaillen zurückgeben.

Die Leichtathletik hat weitere Dopingfälle, es trifft erfolgreiche Athleten. Nach zwei Russinnen müssen nun noch drei Sportler ihre bei der WM 2005 gewonnenen Medaillen zurückgeben. Zudem wurde Andrej Miknewitsch (Weltmeister 2003) überführt. Und zwar anhand Tests eingefrorener Proben, die nach mehr als sieben Jahren mit neuesten Verfahren untersucht wurden. Das gab der Weltverband IAAF am Freitag bekannt und feierte es als einen ganz großen Erfolg im Kampf gegen das Doping. IAAF-Council-Mitglied Helmut Digel sprach sogar von einem „Meilenstein“ im Kampf gegen den Betrug. Das neue Verfahren habe eine „abschreckende Wirkung“, glaubt er.

Doch so gut die Methode auch sein mag und so brachial die Aufdeckung auch in die Ergebnislisten eingreifen mag – der deutsche Hammerwerfer Markus Esser bekommt nun wohl nachträglich als Zweiter seine erste Medaille überhaupt zugesprochen –, bei genauem Hinschauen sind die jetzt publik gemachten Fälle keine Sensation. Alle vier Sportler haben zwei Dinge gemeinsam: Sie wurden zuvor des Dopings überführt und, noch wichtiger, sie kommen alle aus Weißrussland. Das ist eine Nation, in der mit eingeschränkten Möglichkeiten manipuliert wird. Weißrussland ist ein Billigdopingland. Die Substanzen, die diese Sportler eingenommen haben, würden in anderen Nationen kaum verabreicht. Natürlich ist damit der Erfolg der IAAF kein Rückschritt, aber auch kein riesiger Fortschritt. Mehr ein Meilensteinchen im großen Kampf gegen das Doping.

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