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Sport: „Meine größte Enttäuschung“

Herthas Kapitän Preetz über die Niederlage in Porto

Herr Michael Preetz, die 0:1Niederlage bei Boavista Porto ist…

…meine vielleicht größte Enttäuschung, seitdem ich bei Hertha bin. Es fällt mir schwer, das in Worte zu fassen.

Sie sind nach dem Spiel in die Kabine marschiert, ohne das Trikot zu tauschen.

Na und? Das habe ich noch nie gemacht. Was soll ich mit fremden Trikots, glauben Sie, ich ziehe die später mal an? Ich kann mich an ein Länderspiel gegen Brasilien erinnern, das haben wir 0:4 verloren, und gleich nach dem Schlusspfiff sind einige Leute von uns zu den Brasilianern gerannt, weil sie unbedingt ein Hemd von denen haben wollten. Das ist doch peinlich!

Hier in Porto, das war das letzte internationale Spiel Ihrer Karriere.

Deswegen tut es ja so weh. Wir hatten die große Chance, das Viertelfinale zu erreichen, und da hätten wir mit Malaga einen Gegner gehabt, den wir hätten schlagen können.

Sie selbst hätten Hertha in die nächste Runde schießen können.

Richtig. In der ersten Halbzeit hatte ich nach einer Flanke von Thorben Marx das 1:0 auf dem Fuß, aber ich bin irgendwie in Rücklage gekommen und habe halt übers Tor geschossen. Stürmerpech, genauso wie bei dem Kopfball über das Tor. Es sollte nicht sein.

Bei Portos Siegtor…

…sah ich nicht gut aus. Der Torschütze Avalos war mein Mann, da gibt’s nichts zu deuteln. Ich hätte ihn am Kopfball hindern müssen, aber er war schneller.

Sie beenden nach dieser Saison eine große Karriere, in der Sie keinen einzigen Titel geholt haben.

Das schmerzt. Ich bin ja jetzt Botschafter für die WM 2006, neben Leuten wie Günter Netzer oder Franz Beckenbauer. Wenn ich lese, was die so für Titel geholt haben, dann komme ich mir schon ein bisschen komisch vor mit unseren zwei Siegen mit Hertha im Ligapokal.

Aufgezeichnet von Sven Goldmann.

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