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Meinung: And the winner is: Fifa

Stefan Hermanns kommentiert das Urteil zum olympischen Fußball.

Irgendwie stellt man sich den allmächtigen Fußball-Weltverband Fifa ja wie einen perfekt organisierten Giganten vor, einen Global Player, der auf sämtliche Eventualitäten vorbereitet ist und auf jede Frage eine Antwort weiß. Das Verhalten der Fifa in der Causa olympisches Fußballturnier hat daran erhebliche Zweifel aufkommen lassen – dilettantischer geht es kaum. Über Wochen und Monate haben die Vereine versucht, eine verbindliche Aussage des Weltverbandes zu erhalten, ob sie ihre Spieler für Olympia abstellen müssen oder nicht. Es kam: nichts.

Hallo, auf dem Zürichberg, in Blatters Marmorpalast, alle schon im Urlaub? Wahrscheinlich nicht, wahrscheinlich ist die Fifa nur noch ausgebuffter, als man ihr das zugetraut hätte. Eine wunderbare Komödie hat sie der Welt vorgespielt, inklusive ihrem Chef, dem Blatter-Sepp als Gutmenschen („Lasst sie doch spielen!“), der folgerichtig mit Enttäuschung auf das Urteil des Sportgerichthofs Cas reagiert hat. Auf ein Urteil, das vor allem einem bestens in den Kram passt: der Fifa.

Der Weltverband hat stets peinlichst darauf geachtet, dass ihrer einzigen Melkkuh, der Fußball-Weltmeisterschaft, kein ernsthafter Konkurrent erwächst. Dabei bleibt es auch nach der Cas-Entscheidung. Denn welche Bedeutung das olympische Fußballturnier hat, hängt in hohem Maße von den Spielern ab, die daran teilnehmen. Und darüber darf auch in Zukunft nur einer befinden: die Fifa.

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