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Sport: Meister werden – irgendwann

Tischtennis: 3B träumt wie jedes Jahr vom Titel

Berlin - Einiges hat sich bei den Tischtennisfrauen von 3B seit der vorigen Saison geändert: Das Team ist geschrumpft, und es stehen zwei neue Spielerinnen an der Platte. Außerdem wartet eine neue Herausforderung: In dieser Saison spielt 3B erstmals in der Champions League. Zwei Dinge jedoch sind gleich geblieben: „Wir wollen Deutscher Meister werden“, sagt Manager Christian Nohl. „Aber auch in diesem Jahr wird es wieder schwierig bis unmöglich, das zu schaffen.“

Zweimal hintereinander sind die Berliner Tischtennisspielerinnen Vizemeister geworden, zweimal waren andere stärker: vor zwei Jahren der TTC Langweid, vergangene Saison der FSV Kroppach. Auch in dieser Saison wird Kroppach wieder der Maßstab sein. Vier Spielerinnen des Dorfklubs aus dem Westerwald belegen in der Weltrangliste Top-30-Plätze. „Kroppach ist so gut wie unschlagbar und klarer Favorit“, sagt Nohl. Wenn schon also nicht die Meisterschaft, will er zumindest wieder Zweiter werden.

Vom Papier können Nohls Frauen das leisten. Zwar gab es nach dem plötzlichen Tod des Managers Rainer Lotsch vor knapp einem Jahr einen drastischen Umbruch: Gleich vier langjährige Spielerinnen verließen 3B. Doch mit der Nummer eins Song Ah Sim und der zur Spielertrainerin beförderten Tanja Hain-Hofmann blieben zumindest die Grundmauern der Mannschaft stehen. Dieses Fundament wird nun ergänzt durch Guo Pengpeng und verstärkt durch einen Coup, auf den Manager Nohl immer noch stolz ist: Mit der Ungarin Georgina Pota spielt die aktuelle Nummer 46 der Welt nun für 3B. Nohl hatte den Wechsel im Frühjahr per E-Mail eingefädelt, als er hörte, dass die 23-jährige Pota eine neue Herausforderung suche. „Ich kann mit Stolz behaupten, dass ich meine Wunschmannschaft zusammen habe“, sagt Nohl.

Jetzt liegt es an der Mannschaft, die Wünsche des Managers zu erfüllen. In der Bundesliga ist das bisher noch nicht gelungen. Einer knappen Niederlage gegen Saarlouis zum Saisonauftakt folgte ein Sieg gegen Langweid. Gestern unterlagen die 3B-Frauen in Böblingen. In der Champions League ging der Auftakt dagegen glatt: 3B schlug im ersten Heimspiel Mladost Zagreb. Der Prüfstein folgt am Freitag. Dann ist der aktuelle Champions-League-Sieger aus Heerlen (Niederlande) in der Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz zu Gast. Nohls Ziele für die Champions League ähneln denen für die Bundesliga: Er will die Gruppenphase überstehen, dafür muss das Team in seiner Vorrundengruppe mindestens Zweiter werden.

Trotz der vielen zweiten Plätze sieht sich Christian Nohl nicht auf dem Weg zum ewigen Zweitplatzierten: „Wir wollen uns in naher Zukunft gezielt auf die Meisterschaft vorbereiten.“ Wann es so weit ist, weiß er allerdings noch nicht. „Es gibt keinen Fünfjahresplan“, sagt Nohl. „Das heißt aber nicht, dass es erst in 50 Jahren sein wird.“ Martin Gropp

Martin Gropp

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