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Sport: Mental ganz stark

Dank eines Kraftaktes und der Mithilfe von Mentaltrainer Lothar Linz haben Deutschlands Hockeyspieler ihr Halbfinal-Trauma besiegt und greifen bei der 10. Feld-Weltmeisterschaft nach dem ersten WM-Titel.

Dank eines Kraftaktes und der Mithilfe von Mentaltrainer Lothar Linz haben Deutschlands Hockeyspieler ihr Halbfinal-Trauma besiegt und greifen bei der 10. Feld-Weltmeisterschaft nach dem ersten WM-Titel. Nach zuvor sieben Semifinal-Niederlagen in acht Anläufen bei WM-Turnieren behielt die Auswahl von Bundestrainer Bernhard Peters in Kuala Lumpur mit 3:2 (1:1) gegen Südkorea die Oberhand und trifft nun am Samstag im Endspiel auf Australien, das den Titelverteidiger Niederlande 4:1 (2:0) besiegte.

"Die Endspiel-Teilnahme ist toll, aber nun wollen wir auch den Titel. Wir haben gute Chancen", meinte Bundestrainer Peters nach dem bei großer Hitze und heftiger Gegenwehr durch die erstarkten Asiaten erzielten Coup. Nur 1982 in Bombay war das deutsche Team, das zum neunten Mal in Folge in der WM-Vorschlussrunde stand, ins Finale gelangt, unterlag dann allerdings Pakistan. "Jetzt wollen wir Hockey-Geschichte schreiben", formulierte Kapitän Florian Kunz den klaren Titelanspruch. "Es war ein verdienter Erfolg, da nur wir heute in dem Geduldsspiel das Match gemacht haben."

Peters hatte seine Elf hervorragend eingestellt - und ihr mit der Verpflichtung des Mentaltrainers zum vielleicht entscheidenden Vorteil verholfen. "Die dicken Turniere gewinnt man mit dem Kopf", erklärte Peters die von ihm im April 2001 ins Leben gerufene Kooperation mit dem 35 Jahre alten Diplom-Psychologen. Linz erzielt die Erfolge in Gruppentherapien und Einzelgesprächen.

Die Deutschen steckten auch den frühen Rückstand durch Woon Kon Yeo (4. Minute) weg. Drei Minuten später glich der Europameister gegen den Olympiazweiten von Sydney aus: Die erste Strafecke legte Björn Michel für Björn Emmerling (7.) auf. Routinier Christoph Bechmann schoss Deutschland in Führung (40.), drei Minuten später gelang Kyung Seok Kim das 2:2. Doch auch diesen Rückschlag verkraftete die DHB-Auswahl. Matthias Witthaus, mit 19 Jüngster im Team, besorgte das Siegestor (55.). "Es war ein Reflex, ich habe einfach nur den Stock reingehalten", erklärte Witthaus.

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