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Sport: Michael Meier bleibt Manager

1. FC Köln vertagt einen Entschluss über Trennung

Köln – Michael Meier bleibt vorerst Manager des 1. FC Köln, muss aber weiter um seine Zukunft beim Fußball-Bundesligisten bangen. Entgegen den Medien-Spekulationen über eine bevorstehende Trennung vertagte die Klubführung um Präsident Wolfgang Overath eine Entscheidung. „Die ganzen Personaldiskussionen und Querelen helfen uns vor dem so wichtigen Spiel gegen Wolfsburg nicht weiter“, teilte der Tabellenvorletzte am Mittwoch mit.

Das sei die einstimmige Meinung des Trainerteams und der Spieler. Nach einem Treffen zwischen Mannschaft, Trainer und Vorstand entschieden Overath und Vizepräsident Jürgen Glowacz, „die Diskussionen zu vertagen und alles zu unternehmen, um das Team größtmöglich zu unterstützen“.

Als Vertrauensbeweis kann Meier diese Erklärung allerdings nicht werten. Noch am Dienstag hatte Overath im WDR-Hörfunk eingestanden, dass er über die Zukunft des Managers nachdenke. Im Anschluss an die Erklärung verweigerte der Clubchef einen erläuternden Kommentar und damit ein deutliches Bekenntnis zu Meier.

Der 61-Jährige steht seit Dezember 2005 in Diensten der Kölner und war zuletzt für den sportlichen Niedergang verantwortlich gemacht worden. Vor allem die Transferpolitik steht in der Kritik. Seit seinem Amtsantritt hat Meier geschätzte 28 Millionen Euro in Neuzugänge investiert. Entschieden geholfen haben die Transfers nicht: Als Meier vor fünf Jahren übernahm, war Köln Drittletzter der Bundesliga, nun ist der FC Vorletzter. Auch durch die Ausgaben für Transfer und Gehälter sind die Verbindlichkeiten des Vereins auf mittlerweile 24,1 Millionen Euro gestiegen. Schon bei Borussia Dortmund, wo er von 1989 bis 2005 arbeitete, wurde Meier kritisiert – am Ende seiner Amtszeit stand der BVB vor der Insolvenz.

Dem Vernehmen nach hatte sich der Verwaltungsrat des 1. FC Köln bereits am vorigen Wochenende für eine Trennung stark gemacht. Auch nach dem 1:0 des Teams beim VfB Stuttgart war weiter über einen Rauswurf von Meier spekuliert worden. Entsprechende Berichte hatte der Manager noch am Sonntag mit Befremden kommentiert: „Mein Verhältnis zu Wolfgang Overath ist nach wie vor intakt. Ich weiß von nichts.“ dpa

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