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Michael Schumacher.

© AFP

Michael Schumacher: Ein Idol wird durchgereicht

Schumacher und Mercedes kommen nicht vom Fleck. Der siebenmalige Weltmeister hat derzeit nicht den Hauch einer Chance, mit Vettel im Red Bull mitzuhalten.

Bei der Fahrerparade vor dem Rennen in Sepang durften malaysische Schulkinder die obligatorischen Fragen an die Formel- 1-Piloten stellen. Während sie also alle auf einem großen Truck rund um die Strecke gefahren wurden, musste Sebastian Vettel erklären, wer denn als Kind sein großes Vorbild gewesen sei. „Michael Schumacher“, sagte der Weltmeister und spätere Sieger des Rennens, „aber der steht ja jetzt ein ganzes Stück hinter mir.“ Es folgte allgemeines Gelächter bei den Fahrerkollegen, selbst Schumacher lachte mit, wenn auch ein bisschen gequält.

Mit dem Mercedes hat der siebenmalige Weltmeister derzeit nicht den Hauch einer Chance, mit Vettel im Red Bull mitzuhalten. In Malaysia musste er sich im Kampf um die letzten Punkte mit Paul di Resta im Force India herumschlagen, selbst Kamui Kobayashi im Sauber fuhr ihm davon. Von den großen Hoffnungen vor der Saison ist bei Mercedes nicht allzu viel übriggeblieben. Das Auto ist deutlich zu langsam, dazu kommen auch noch technische Probleme. In Australien funktionierte das Kers-System nicht richtig, in Malaysia streikte der bewegliche Heckflügel. „Man muss schon ganz klar zugeben, dass wir nicht da sind, wo wir eigentlich sein wollten“, gestand Schumacher ein. Immerhin konnte er sich ein bisschen damit trösten, zumindest im Rennen besser abgeschnitten zu haben als sein Teamkollege Nico Rosberg, den ein schlechter Start um alle Chancen brachte. Aber das allein kann natürlich auch nicht der Anspruch eines siebenmaligen Weltmeisters sein, der mit Mercedes zum WM-Titel fahren will.

Derzeit stehen die Silbernen fast schlechter da als zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison. Der Rückstand auf die Spitze beträgt im Qualifying mehr als eine Sekunde, im Rennen mit viel Benzin an Bord sogar bis zu zwei. Das aufzuholen, ist ein sehr schwieriges Unterfangen, denn bei Red Bull sind praktisch für jedes Rennen neue Teile in der Planung, und auch Sebastian Vettel wird eher noch besser. Was die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß erscheinen lässt, dass Vettels Spruch über sein einstiges Vorbild noch eine ganze Weile gültig ist.

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