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Michaels-Beerbaum: Der Sieg ihres Lebens

Deutschlands Vorzeigereiterin, Meredith Michaels-Beerbaum, gewinnt zum dritten Mal den Weltcup der Springreiter in Las Vegas. Mit drei makellosen Ritten setzte sie sich gegen die harte Konkurrenz durch.

Drei Prüfungen, drei fehlerfreie Auftritte: Mit einer nicht zu überbietenden Vorstellung und unglaublicher Nervenstärke hat sich Meredith Michaels-Beerbaum in Las Vegas zum dritten Mal den Weltcup der Springreiter gesichert. „Das war der perfekteste Sieg meines Lebens“, jubelte die sichtlich gerührte Titelverteidigerin nach ihrem erneuten Triumph bei der inoffiziellen Hallenweltmeisterschaft. Die 39-Jährige aus dem niedersächsischen Thedinghausen ließ sich auch von den ebenfalls fehlerfrei reitenden McLain Ward (USA) und Albert Zoer (Niederlande) nicht aus der Ruhe bringen.

„Das ist ein Highlight in meiner Karriere“, jubelte die Europameisterin, die ihren dritten Weltcup-Sieg nach 2005 und 2008 erneut dem Wallach Shutterfly verdankt. „Mein Pferd ist schon 16, aber er ist heute gesprungen wie ein Neunjähriger. Ich bin sehr stolz, denn die letzte Zeit war nicht einfach für mich“, sagte Michaels-Beerbaum, deren Vater vor vier Wochen gestorben war: „Das ist auch ein Sieg für ihn.“ Am Donnerstag und Freitag hatte Michaels-Beerbaum die ersten beiden Wertungsprüfungen gewonnen, doch ihre Widersacher Ward und Albert Zoer (Niederlande) hatten nur minimalen Rückstand. Die gebürtige Amerikanerin ging fehlerfrei in die beiden Abschlussrunden, dicht gefolgt von Ward mit zwei und Zoer mit vier Punkten. Nachdem die Konkurrenten in beiden Umläufen ohne Fehler geblieben waren, durfte sich die Führende keinen Abwurf leisten.

„Aber wir beide sind wie ein altes Ehepaar, ich vertraue ihm voll und ganz“, sagte die Siegerin über die Arbeit mit Shutterfly. „Ich denke, genau das hat es am Ende ausgemacht.“ Auch der knapp geschlagene Ward äußerte sich voller Hochachtung über seine Konkurrentin. „Meredith und Shutterfly sind das größte Paar des Springreitens.“ Begeistert war auch Bundestrainer Otto Becker. „Eine sensationelle Leistung von Meredith und Shutterfly“, schwärmte der Coach. „Meredith hat absolut verdient gewonnen. Aber es war sicherlich einer ihrer schwersten Siege, denn McLain hat sie ordentlich unter Druck gesetzt.“ Becker war auch mit dem Gesamtergebnis seines Teams zufrieden. Drei Reiter aus Deutschland kamen in die Top Ten: Ludger Beerbaum (Riesenbeck) wurde mit Coupe de Coeur Sechster, Marcus Ehning (Borken) mit Leconte Zehnter.

Marco Kutscher (Riesenbeck) landete mit Cornet Obolensky nur auf Rang 27, Lars Nieberg (Homberg/Ohm) hatte mit Lucia nach dem zweiten Tag aufgegeben. Ob nun Ludger Beerbaum nach diesem Erfolg und dem Sieg im Großen Preis von Dortmund wieder in den Championats-Kader rücken wird, mochte der Bundestrainer noch nicht beantworten. „Jetzt müssen wir erst mal abwarten“, sagte Becker und fügte ironisch hinzu:  „Bei Ludger und Coupe de Coeur läuft es ja erst so gut, seitdem er im B-Kader ist.“ dpa

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