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Sport: Mike Büskens tanzt nicht mehr

Der Bundesliga-Tabellenletzte Greuther Fürth entlässt seinen Aufstiegstrainer.

Fürth - Noch im vergangenen Frühjahr tanzte er mit den Fürther Fans den Aufstiegstanz – nun aber ist Schluss für Mike Büskens bei den Franken. Die SpVgg Greuther Fürth trennte sich am Mittwochabend von seinem 44 Jahre alten Trainer, der in dieser Saison eine extrem schwache Bilanz vorzuweisen hat: Mit zwölf Punkten und nur 13 erzielten Toren in 22 Spielen stehen die Fürther am Tabellenende. Und doch existiert weiter eine realistische Chance, den Klassenverbleib zumindest über die Relegation zu schaffen. Der Abstand zum Tabellen-16. Hoffenheim beträgt bislang nur vier Punkte.

Vor allem diese Aussicht veranlasste Präsident Helmut Hack zur Entscheidung gegen Büskens, um einen „neuen Impuls zu setzen“, wie er auf einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz betonte. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Mike Büskens hat alles an Leidenschaft und Engagement eingebracht, was einem Menschen möglich ist“, sagte Hack zur vierten Trainertrennung der Saison nach Felix Magath (VfL Wolfsburg), Markus Babbel (TSG Hoffenheim) und Huub Stevens (FC Schalke 04). Ungeachtet von Büskens’ Einsatz aber müsse die Spielvereinigung alle Möglichkeiten ausschöpfen, um in der Liga zu bleiben.

Übergangsweise soll U-23-Trainer Ludwig Preis die Mannschaft in Zusammenarbeit mit Sportdirektor Rouven Schröder betreuen - erstmals an diesem Sonntag beim Fürther Heimspiel gegen Bayer Leverkusen. Zu einer Dauerlösung solle das Duo aber nicht werden. „Wir suchen jetzt nach einem Nachfolger. Es soll kein Feuerwehrmann sein, sondern ein Trainer, mit dem wir die zweigleisige Planung angehen können, mit dem wir auch voller Überzeugung in die Zweite Liga gehen könnten, falls wir den Klassenerhalt nicht schaffen sollten“, betonte der Präsident.

Büskens hatte seinen Job in Fürth im Dezember 2009 angetreten – damals als Nachfolger von Benno Möhlmann. Zunächst verfehlte der frühere Bundesligaprofi mit dem ambitionierten Zweitliga-Verein zweimal den Bundesliga-Aufstieg, im vergangenen Sommer klappte es dann endlich: Schon drei Spieltage vor Schluss führte Büskens die Fürther erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Bundesliga – nach acht knapp verpassten Erstliga-Aufstiegen seit 2001. Büskens feierte mit tausenden Fans voller Ekstase. Er wurde bei vielen Vereinen als Trainer gehandelt, unter anderem bei seinem früheren Klub Schalke, aber verlängerte am Ende seinen auslaufenden Vertrag bis 2013. „Für uns hat das historische Dimensionen. So viele haben gemeint: Die wollen nicht, die können nicht. Und jetzt haben wir es allen gezeigt“, sagte Büskens damals. Seine Freude währte gerade einmal zehn Monate. dpa

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