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Sport: "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen"

Aufatmen bei den deutschen Basketballern nach Sieg über England VON SEBASTIAN ARLT Dessau.Wie groß die Nervenanspannung bei den Verantwortlichen des Deutschen Basketball Bundes (DBB) vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen England gewesen war, zeigte sich erst so richtig deutlich an den Reaktionen nach dem 88:67 (46:48)-Sieg am Mittwoch abend über die schwachen Briten.

Aufatmen bei den deutschen Basketballern nach Sieg über England VON SEBASTIAN ARLT

Dessau.Wie groß die Nervenanspannung bei den Verantwortlichen des Deutschen Basketball Bundes (DBB) vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen England gewesen war, zeigte sich erst so richtig deutlich an den Reaktionen nach dem 88:67 (46:48)-Sieg am Mittwoch abend über die schwachen Briten."Ich muß gestehen, mir ist ein Stein vom Herzen gefallen", erklärte der für den Leistungssport zuständige DBB-Vizepräsident Wolfgang Hilgert."Ich bin sehr glücklich", meinte Bundestrainer Vladislav Lucic.Und seine Glücksgefühle waren sicherlich nicht nur darin begründet, daß er seinen "ersten Sieg seit dem Sommer" (Lucic) feiern konnte.Nach dem Erfolg vor über 3000 Zuschauern in Dessau ist der Serbe jetzt (erst einmal) etwas aus der "Schußlinie", in die er vor allem nach der 76:98-Niederlage des DBB-Teams in Lettland geraten war.Diese Pleite hatte die Qualifikation für die Titelkämpfe im kommenden Sommer in Spanien in große Gefahr gebracht. Deshalb durfte gegen England nicht gepatzt werden.Und deshalb "war die Mannschaft am Anfang auch sehr nervös", wie Michael Koch feststellte."Angeschlagen", so der bei Panathinaikos Athen spielende Koch, sei das Team gewesen nach den hohen Niederlagen gegen Rußland (74:102) und eben in Lettland.Wichtig für das Selbstvertrauen war daher der Sieg gegen die Engländer, die der richtige Gegner zur richtigen Zeit, zum Aufbauen, waren.Koch: "Das war wichtig fürs Selbstvertrauen." Vor allem, nachdem die Mannschaft in Lettland förmlich zerfallen war. In Estland (29.Januar) und in Portugal (26.Februar) haben die Deutschen jetzt noch anzutreten, eventuell kann man sich dabei sogar eine Niederlage mit 18 Punkten Unterschied bei den Balten leisten (Hinspiel 85:66), um unter die besten vier von fünf Gruppendritten zu kommen, die nach Spanien fahren dürfen.Hundertprozentig auf Nummer Sicher geht man allerdings mit zwei Siegen. Irgendwie scheint die deutsche Mannschaft den Druck zu brauchen, unbedingt gewinnen zu müssen."Dann kommt kein Schlendrian auf", wie Koch anmerkte.Gegen die Engländer spielten die Deutschen - nach besagten kleinen Anfangsschwierigkeiten - konzentriert und für die Zuschauer teilweise auch attraktiv.Wobei die Frage erlaubt sein muß, inwieweit die biederen Briten ein Gradmesser sein können.Dennoch, so Koch, habe man gesehen, was in der Mannschaft steckt. Lucic hofft nun, daß er für das Spiel in Estland "mehr Zeit für die Vorbereitung als gewöhnlich" hat.Es ist geplant, daß sich die Spieler diesmal vier Tage vor der Partie zum Trainingslager treffen werden.Den in die Kritik geratenen Lucic nahm Mannschaftskapitän Koch demonstrativ in Schutz: "Das ist doch das Bayern-München-Syndrom - werden mal zwei Spiele verloren, wird ein Schuldiger gesucht." Lucic, laut Koch mehr ein Kumpeltyp als sein Vorgänger Svetislav Pesic, leiste gute Arbeit.Basta. Besonders gute Arbeit leistete in Dessau Henrik Rödl von Alba Berlin.Der "Basketballer des Jahres" in Deutschland war nicht nur mit 19 Punkten bester Werfer, er glänzte zudem mit guter Abwehrarbeit und acht Assists.Für ihn und die anderen "Albatrosse", die sich von Freitag abend an in ein Hotel zurückziehen, steht nun ein hartes Wochenende an.Am Sonnabend (19.30 Uhr) im Pokal gegen Ulm, am Sonntag (15 Uhr) in der Bundesliga gegen Oberelchingen, jeweils in der Max-Schmeling-Halle.Vor allem gegen Ulm ist für die Fans frühes Erscheinen ratsam, um rechtzeitig in die Halle zu kommen.

SEBASTIAN ARLT

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