zum Hauptinhalt

Missbrauch: Ex-Olympia-Trainer erneut vor Gericht

Der Missbrauchs-Prozess gegen einen früheren Schwimmtrainer des deutschen Olympia-Teams wird von Mittwoch an neu aufgerollt.

Der Coach soll sich 18 Mal an einer jungen Schwimmerin vergangen haben und muss sich dafür nun erneut vor dem Kieler Landgericht verantworten. Vor einem Jahr war der Prozess im ersten Anlauf überraschend geplatzt. Nach zehn Verhandlungstagen hatte das Gericht einem Antrag der Verteidigung stattgegeben, die Aussagen der inzwischen 25 Jahre alten Frau auf ihre Glaubwürdigkeit hin zu prüfen. Das Gutachten ließ sich aber nicht in der gesetzlich vorgesehenen Frist beschaffen.

Schon damals ließ der 41-Jährige die Anklage zurückweisen. Im Verfahren selbst äußerte er sich nicht. „Dabei bleibt es“, sagte Verteidigerin Annette Marberth-Kubicki. Das Ziel sei ein Freispruch.

Der Staatsanwaltschaft zufolge nutzte der deutlich ältere Trainer das Betreuungsverhältnis zu seiner Schutzbefohlenen zwei Jahre lang aus. Die Schwimmerin war seit 2000 im Kader des Trainers, damals war sie zwölf Jahre alt.

Das mutmaßliche Opfer stellte 2009 Strafanzeige. Sie ist in dem Verfahren auch Nebenklägerin. Juristisch drohen dem Trainer bei einem Schuldspruch vom Amtsgericht maximal vier Jahre Haft. Am ersten Tag soll nur die Anklage verlesen werden. Bisher sind vier Prozesstage bis in den September vorgesehen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false