Sport: Mit 17, da erreicht man schon Träume Tina Punzel feiert Gold bei der Wassersprung-EM

Rostock - Nach ihrem Sieg vom Dreimeterbrett bei der Europameisterschaft im Wasserspringen hörte Tina Punzel in Rostock zum ersten Mal die deutsche Nationalhymne zu ihren Ehren. „Damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe noch nie bei irgendeiner internationalen Meisterschaft ganz oben gestanden, auch in der Jugend nicht“, sagte die Schülerin aus Dresden, mit der Goldmedaille um den Hals. Mit 17 Jahren haben andere nur Träume, Tina Punzel hat sich einen davon schon erfüllt. Zum Abschluss der EM gewann dann noch Patrick Hausding die Silbermedaille vom Turm. Der Berliner lag am Sonntag mit 514,65 Punkten nur knapp hinter dem Ukrainer Alexander Bondar (521,45).

Tina Punzel hatte aus deutscher Sicht den größten Auftritt bei der EM. Beeindruckend war, mit welcher Nervenstärke sie den Patzer der Favoritin und elfmaligen Europameisterin Tania Cagnotto aus Italien nutzte. „Ich habe einfach Spaß gehabt und versucht, mich nicht ablenken zu lassen.“ Punzel zeigte ihre besten Sprünge vom Dreimeterbrett, als es darauf ankam. Über einen Glückwunsch freute sich Punzel besonders: „Europameister(in) wird man nicht so nebenbei... Klasse Leistung!“, schrieb Brita Baldus auf Facebook. Baldus hatte vor 20 Jahren als letzte Deutsche vom Dreimeterbrett gewonnen. Fast hätte es für Punzel noch zur Synchron-Medaille gereicht, aber es wurde Rang vier. Im Duo mit der Berlinerin Kieu Duong sammelte sie am Sonntag 291,00 Punkte und verfehlte Bronze nur um 1,17 Punkte.

Bundestrainer Lutz Buschkow, der seinen Vertrag als Leistungssportdirektor verlängern, aber den Posten als Cheftrainer abgeben soll, weiß um Punzels Talent. Aber er warnt: „Man muss ihr Fehler zugestehen.“ Davon allerdings gab es in Rostock wenige bei Tina Punzel, wie ihr Sieg vom Dreimeterbrett belegte. dpa