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Sport: Mit Arroganz und Sorglosigkeit

Eine Woche ist es her, dass Patrik Kühnen um eine detaillierte Einschätzung des thailändischen Davis-Cup- Teams gebeten wurde. Eine knifflige Aufgabe, selbst für den Kapitän des deutschen Teams, weswegen sich Kühnen darauf beschränkte, die Namen der Nominierten einigermaßen fehlerfrei vom Blatt abzulesen.

Eine Woche ist es her, dass Patrik Kühnen um eine detaillierte Einschätzung des thailändischen Davis-Cup- Teams gebeten wurde. Eine knifflige Aufgabe, selbst für den Kapitän des deutschen Teams, weswegen sich Kühnen darauf beschränkte, die Namen der Nominierten einigermaßen fehlerfrei vom Blatt abzulesen. Angesichts solcher Zungenbrecher wie Paradorn Srichaphan oder Danai Udomchoke war das schon eine beachtliche Leistung. „Ja“, sagte Kühnen zum Abschluss, „das ist das thailändische Team.“

Wenn die Vorbereitung der deutschen Tennisprofis auf das Spiel gegen Thailand ähnlich akribisch ausgefallen ist, wundert einen zumindest nichts mehr. Was mag Kühnen wohl zu Thomas Haas gesagt haben vor dessen Niederlage gegen Udomchoke? Muss man überhaupt etwas sagen über einen Spieler, der in der Weltrangliste 99 Plätze tiefer geführt wird?

Thomas Haas hat gestern einen weiteren Beleg für die unheilvolle Mischung aus Arroganz und Sorglosigkeit im deutschen Davis-Cup-Team geliefert. Tief im Inneren hält sich die Mannschaft immer noch für den einzig würdigen Sieger des Wettbewerbs, folglich ist es allein eine Verkettung unglücklicher Zufälle, dass sie fortwährend gegen den Abstieg spielen muss. Eine Kette von Zufällen aber nennt man – Regel.

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