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Sport: Mit dem 2:0-Auswärtssieg kommen die Berliner ihrem Ziel Aufstieg wieder einen Schritt näher

"Life is life", dröhnte aus den Lautsprechern. Nass und schlammig war es, das Leben im Plauener Vogtlandstadion am Sonnabendnachmittag.

"Life is life", dröhnte aus den Lautsprechern. Nass und schlammig war es, das Leben im Plauener Vogtlandstadion am Sonnabendnachmittag. Die Cheerleader standen schon vor dem Anpfiff im Regen. Ein Wolkenbruch ging Minuten vor Spielbeginn über dem Platz nieder. Tapfer blieben die durchgeweichten Mädchen in ihren gelben Jacken und schwarzen Hosen auf dem Spielfeld, bewegten sich auf dem glitschigen Boden aber nur vorsichtig hin und her. Erst als der Regen schon wieder nachließ, machten sie Platz für die Spieler des VFC Plauen und des 1. FC Union, die sich im Punktspiel der Fußball-Regionalliga Nordost in den Dreck warfen, bis von manch einem kaum mehr die Rückennummer zu erkennen war.

Der Guss war schnell vorbei, doch den Plauener Spielern erging es nicht besser als ihren Cheerleadern: Sie standen nach dem Abpfiff im Regen - im übertragenen Sinne. Trotz starker kämpferischer Leistung unterlagen sie dem Tabellenführer aus Berlin 0:1. Nach einem Sololauf hatte der Bulgare Iwailo Andonow einen Gegenspieler umkurvt und zum 1:0 eingeschossen (56.). Unions litauischer Nationalspieler Aidas Preiksaitis sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot, der Vorsprung geriet noch einmal in Gefahr, doch mit enormem Einsatz wehrten die Gäste die Plauener Schlussoffensive ab.

"Kämpferisch eine tolle Leistung", lobte Präsident Heiner Bertram. Uwe-Jens Zöphel, der nach langer Zeit wieder von Anfang an spielte, "war sehr stark, Preiksaitis auch". Libero Jens Härtel und Adalbert Zafirow fielen sich nach dem Schlusspfiff erleichtert um den Hals. Ist die Meisterschaft jetzt perfekt? "Noch lange nicht, wir haben noch schwere Spiele", bremst Härtel die Euphorie. Die Spieler stapeln tief, allein der Trainer wagt auszusprechen, dass sein Team mit einer solchen Leistung an den übrigen zwölf Spieltagen kaum von der Tabellenspitze zu verdrängen sein wird.

Acht Punkte Vorsprung hat Union auf Babelsberg und Sachsen Leipzig, neun auf den Dresdner SC und Aue. Allerdings haben Leipzig, DSC und Aue ein Spiel weniger absolviert. Als Meister würde Union zunächst gegen den Ersten der Regionalliga Nord um den Aufstieg in die Zweite Liga kämpfen. Als Gegner aus dem Norden kommen derzeit noch VfL Osnabrück, SV Wilhelmshaven, VfB Lübeck und Eintracht Braunschweig in Frage. Der Verlierer dieses Aufstiegsspiels und die Zweiten der Regionalligen West/Südwest und Süd ermitteln einen weiteren Aufsteiger.

Unions nächster Gegner ist aber erst einmal am kommenden Sonntag Lok Stendal. Da können die Wuhlheider beweisen, dass sie auch zu Hause noch gewinnen können. Zuletzt war gegen Halle und Sachsen Leipzig in der Nachspielzeit jeweils noch der Ausgleich gefallen.

Helen Ruwald

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