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Sport: Mit der U-Bahn zum Ski-Weltcup: Felix Neureuther wird in München Vierter, Maria Riesch scheitert im Achtelfinale

München - Vielleicht hätte man allen Skirennläufern sagen sollen, dass die Mikrophone im Starthaus jedes Geräusch zu den 25 000 Zuschauern im entleerten Olympiasee übertragen würden. Dann hätte wohl eine der Fahrerinnen darauf verzichtet, vor ihrem Viertelfinalduell noch einmal geräuschvoll den Hals zu säubern und auszuspucken.

München - Vielleicht hätte man allen Skirennläufern sagen sollen, dass die Mikrophone im Starthaus jedes Geräusch zu den 25 000 Zuschauern im entleerten Olympiasee übertragen würden. Dann hätte wohl eine der Fahrerinnen darauf verzichtet, vor ihrem Viertelfinalduell noch einmal geräuschvoll den Hals zu säubern und auszuspucken. Wer genau das Unwohlsein im Hals verspürt hatte, übertrugen die Kameras zum Glück der Unbekannten nicht.

Der Parallelslalom am Sonntag auf dem Olympiaberg bot den Münchnern ungewöhnliche Geräusche und Einblicke aus der Welt des alpinen Skirennsports. Weil zum ersten Mal für diesen Event Weltcuppunkte vergeben wurden, war es auch der wohl erste Weltcup-Wettbewerb, zu dem die Zuschauer mit der U-Bahn anreisen konnten. Bei Feten-Musik und unter bunten Discolichtern siegten der Kroate Ivica Kostelic und die Schwedin Maria Pietilae-Holmner und erhielten je 100 Punkte für die Gesamtweltcupwertung. Felix Neureuther scheiterte als bester deutscher Fahrer im Halbfinale an Ivica Kostelic, die beiden Rennen um Platz drei verlor er mit fünf Hundertstelsekunden gegen Bode Miller. „Ich bin der Böse, der Felix geschlagen hat“, sagte der US-Amerikaner. Die Mehrzahl der Zuschauer hatte Neureuther angefeuert. „Alle haben bei meinem Namen gejubelt, da konnte ich nur grinsen am Start, es war ein extrem schöner Tag für mich“, sagte er, „leider war das Glück nicht ganz auf meiner Seite.“ Es war auch nicht auf Seiten von Maria Riesch, Susanne Riesch und Viktoria Rebensburg, die schon im Achtelfinale ausschieden. „Es war trotzdem ein tolles Erlebnis“, sagte Maria Riesch, „das sollte öfters gemacht werden.“ Sportlich ist der Wert der Veranstaltung fraglich, als Werbung aber für die Münchner Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018 hat sie funktioniert. Spätestens als ab dem Halbfinale Schneefall München als Wintersportstadt in Szene setzte. Benedikt Voigt

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