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Sport: Mit größtmöglichem Aufwand

Hertha BSC will in Mainz die Fehler aus dem Hinspiel vermeiden

Berlin - Am Ende gab es Pfiffe im Olympiastadion. Das 1:1 gegen den FSV Mainz war am dritten Spieltag das dritte Unentschieden für Hertha BSC, vor allem aber war es ein unansehnliches Fußballspiel. Trainer Falko Götz bemängelte, dass der Mannschaft der „letzte Wille“ gefehlt habe und sie „zu wenig Aufwand“ betrieben habe. Die Mannschaft hatte den Gegner offensichtlich unterschätzt. Götz selbst wurde nachher für seine formal zu vorsichtige Aufstellung kritisiert. Vor einer Vierer-Abwehrkette hatte er in Nico Kovac und Pal Dardai noch zwei defensive Mittelfeldspieler aufgeboten. Der Saisonstart war verpatzt, nach der Enttäuschung gegen den Aufsteiger folgten noch zwei weitere Unentschieden und die 1:2-Niederlage in Hamburg, ehe Hertha am siebten Spieltag in Kaiserslautern zum ersten Mal siegte.

„Das Spiel gegen Mainz in der Hinrunde war eines unserer schlechtesten“, sagt Falko Götz. „Die Mainzer werden in Sachen Einstellung auch diesmal nichts zu wünschen übrig lassen. Deshalb ist es ganz wichtig, dass auch wir die richtige Einstellung haben und auf die Euphorie im Stadion vorbereitet sind.“ So will der Trainer verhindern, dass die Berliner in die Rückrunde ähnlich starten wie in die Saison. Die Spiele gegen den VfL Bochum und den FC Bayern endeten erneut unentschieden, gegen Bochum wurde wieder ein 2:0-Vorsprung verspielt. „Wir haben genug Punkte verschenkt, jetzt müssen wir anfangen zu gewinnen“, sagt Falko Götz.

Auch wenn es aktuell Parallelen zum misslungenen Saisonauftakt gibt, hat sich bei Hertha doch vieles verändert. Die Handschrift von Götz ist inzwischen klarer erkennbar, sein bevorzugtes System mit dem kompakten, offensiven Mittelfeld ist erfolgreich. Seit dem Spiel gegen Mainz standen die beiden defensiven Mittelfeldspieler Kovac und Dardai nicht mehr zusammen in der Anfangsformation, Kovac hat diese Aufgabe alleine übernommen. Hertha spielt offensiver und will das Geschehen auf dem Platz bestimmen. „Es ist ja kein Geheimnis, dass die individuelle Klasse unserer Spieler größer ist als die von Mainz“, sagt Götz.

Das gilt auch ohne den heute wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrten Marcelinho, für den wahrscheinlich Andreas Neuendorf spielen wird. Der nach einem Zusammenprall mit Michael Ballack im Spiel gegen Bayern München angeschlagene Gilberto ist rechtzeitig zum Spiel fit geworden, die Halswirbelstauchung bereitete ihm bei einem Test keine Probleme mehr. Wegen des Fehlens von Marcelinho, der vor allem auswärts fast wie ein zweiter Stürmer agiert, erwägt Götz auch, Fredi Bobic als zweiten Angreifer neben Nando Rafael zu bringen. Die Mainzer sollen unter Druck gesetzt werden, damit sie gar nicht erst ins Spiel kommen. Der so stark in die Saison gestartete Aufsteiger hat seine letzten fünf Bundesliga-Begegnungen verloren und dabei die bisher einzigen beiden Heimniederlagen gegen den VfB Stuttgart und den 1. FC Nürnberg kassiert.

Der Respekt der Berliner vor ihrem Gegner hält sich in Grenzen, das Hinspiel scheint in einer fernen Vergangenheit zu liegen. „Ich möchte die Mannschaft gar nicht an schlechte Spiele erinnern. Es geht nur darum, was wir tun müssen, um zu gewinnen“, sagt Falko Götz. Dazu gehört auch, nicht wieder eine Führung zu verspielen. Und das ist nicht nur eine Frage der richtigen Einstellung.

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