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Sport: Mit Karwan gegen Dortmund

Hertha testet beim 2:0 gegen Nimwegen die Rückrundenelf

Berlin. Im Trophäenschrank von Hertha BSC stehen viele Pokale, gewagt verzierte Schalen und vieleckige Teller. Schöne Preise für unbedeutende Turnier-Siege, etwa beim Schwarzwald- oder dem Zell-am-See-Cup. Oder beim Ligapokal des Deutschen Fußball- Bundes, den der Berliner Bundesligist zuletzt gleich zweimal gewann. Das brachte ihnen neben einer überschaubaren Menge Geldes den wenig schmeichelhaften Ruf ein, ein Vorbereitungsmeister zu sein. Mit dem Ausgang der wahren Meisterschaft hatte Hertha nichts zu tun.

So gesehen, darf als gutes Omen gelten, dass Hertha gerade das Finale um den „Efes Pilsen Cup II“ in Antalya verpasst hat. „Vielleicht starten wir dafür mal besser in der Liga“, sagte der Abwehrspieler Josip Simunic. Zum Abschluss der Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde gab es gestern einen 2:0-Sieg beim holländischen Erstligisten NEC Nimwegen. Am Samstag wird es ernst: Zum Rückrundenstart kommt der Deutsche Meister Borussia Dortmund ins Olympiastadion. Nach der schwachen Hinrunde geht es für den Tabellenneunten darum, nicht endgültig das Minimalziel Uefa- Cup-Platz aus den Augen zu verlieren.

In Nimwegen ließ Herthas Trainer Huub Stevens jene Formation spielen, mit der er wohl auch Dortmund beizukommen versucht. Also im Tor mit Gabor Kiraly. In der Verteidigung spielen Arne Friedrich, Marko Rehmer, Josip Simunic und Michael Hartmann. Das Mittelfeld bilden Pal Dardai, Marcelinho, Bart Goor – und Bartosz Karwan. Dessen Nominierung überrascht schon ein wenig. Nicht überraschend ist die Formation. Mal abgesehen von der Berücksichtigung Karwans. Der polnische Nationalspieler war im vergangenen Sommer für 500 000 Euro nach Berlin gekommen und hatte in der Hinrunde wenig bis gar nicht überzeugt. Mal spielte er zu ängstlich, ein anderes Mal konnte Stevens Karwan nicht einwechseln, weil dieser sein Trikot in der Kabine vergessen hatte. Doch die Zeit im Trainingslager hat der Pole offensichtlich genutzt. „Ich habe gesehen, dass er mit mehr Leidenschaft bei der Sache ist. Er spielt mutiger. Das wollen wir von ihm sehen“, sagt Manager Dieter Hoeneß. Dass Karwan lange Zeit unter seinen Möglichkeiten blieb, schreibt Hoeneß der nötigen Eingewöhnung zu. „Jeder Spieler bekommt bei uns so viel Geduld, wie er braucht. Bei Bartosz ist aber jetzt diese Phase abgeschlossen.“

Das lässt sich vom Brasilianer Luizao noch nicht sagen. Herthas Weltmeister hat zwar seinen konditionellen Rückstand aufgeholt, aber Torgefahr strahlt er immer noch nicht aus. Auch seinetwegen ist der Angriff die größte Problemzone der Berliner. Hier muss Stevens noch abwägen, wem er gegen Dortmund am meisten zutraut. Am ehesten dürften das Alex Alves und Kapitän Michael Preetz sein. Gegen Nimwegen bot Stevens zunächst das brasilianische Duo Alves/Luizao auf. Preetz kam nach einer Stunde für Luizao und erzielte vier Minuten später das 1:0. Den Endstand zum 2:0 stellte Alves zehn Minuten vor dem Ende her. „Große Veränderungen wird es nicht mehr geben“, sagte Stevens. „Die Elf muss sich jetzt einspielen.“

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