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Sport: Mitfliegen ist alles

Deutsches Team hat bei der Skiflug-WM bescheidene Ziele

Frankfurt/M . (dpa). Die Ansprüche sind nach den Enttäuschungen in dieser Saison gesunken. Dazu haben die deutschen Skispringer einfach zu selten überzeugen können. Doch wenn es schon im Einzelspringen nicht klappt, dann vielleicht im Team: Bei den SkiflugWeltmeisterschaften in Planica wollen die deutschen Springer im Mannschafts-Wettbewerb auftrumpfen und die bislang schlechte Bilanz der Saison schönen. „Eine Medaille mit der Mannschaft ist unser Anspruch“, erklärte Skisprung-Direktor Rudi Tusch vor den am Donnerstag mit der Qualifikation beginnenden Titelkämpfen.

Während Titelverteidiger Sven Hannawald von Selbstzweifeln geplagt wird, haben die anderen deutschen Springer dank des dritten Ranges bei der WM-Generalprobe in Willingen Vertrauen in die eigene Stärke zurückgewonnen. „Wir gehören zu den Medaillenkandidaten“, sagte Michael Uhrmann. Team-Kapitän Martin Schmitt rechnet mit einem Vierkampf um die Medaillen und um die Titel-Prämie von 25 000 Euro.

Ob mit oder ohne Hannawald, der als Weltmeister im Einzel persönliches Startrecht genießt, wird sich erst in Slowenien entscheiden. „Es gibt keinen Bonus für ihn. Alle Athleten müssen sich bei der Einzel-Entscheidung für die vier Plätze im Team zerreißen“, sagte Bundestrainer Wolfgang Steiert. Neben Hannawald und Schmitt streiten sich Maximilian Mechler und der in Willingen stark auftrumpfende Alexander Herr um einen der vier Plätze in der Mannschaft. Lediglich Uhrmann und Georg Späth sind gesetzt. Doch in der Einzel-Konkurrenz sind die beiden Saison-Aufsteiger nur Außenseiter. Späth rechnet sich wenig Chancen aus. „Ich hoffe auf einen schönen Wettkampf, aber eine Medaille käme wohl zu früh. Skifliegen ist etwas anderes als Springen“, sagte der Oberstdorfer.

Eine Wiederholung des grandiosen Doppelsieges vor zwei Jahren durch Hannawald und Schmitt ist wohl illusorisch. „Ich traue mir keine Medaille zu“, sagte Hannawald. Ungeachtet der sportlichen Talfahrt des 29-Jährigen, der deshalb in dieser Saison bei acht Weltcup-Springen fehlte, hofft Tusch auf Hannawald. „Sven ist wahrscheinlich der beste Flieger der Welt. Wenn er einen guten Trainingssprung erwischt, ist ihm alles zuzutrauen“, sagte der Skisprung-Chef im Deutschen Skiverband (DSV).

Als Favoriten auf den Titel, der am Freitag und Samstag in vier Durchgängen vergeben wird, gelten die Finnen mit Weltrekordler Matti Hautamäki (231 m) an der Spitze und die Norweger um den Weltcup-Zweiten Roar Ljökelsöy.

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