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© AFP

Monza: Alonso erobert Italien

Weltmeister Fernando Alonso siegt im Ferrari-Land vor Teamkollege Hamilton und Räikkönen. McLaren ist der Titel kaum noch zu nehmen - wäre da nicht der Spionage-Fall.

Monza - Ron Dennis konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Der Teamchef des Formel-1-Rennstalls McLaren-Mercedes hatte soeben erlebt, wie seine beiden Fahrer den großen Konkurrenten Ferrari in dessen eigenem Haus gedemütigt hatten – Weltmeister Alonso hatte den Großen Preis von Italien in Monza ungefährdet vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton gewonnen, der einzig verbliebene rote Renner kam mit Kimi Räikkönen hinterm Lenkrad nur auf Platz drei. Vierter wurde BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld, Nico Rosberg kam im Williams auf einem starken sechsten Platz ins Ziel. Ralf Schumacher im Toyota verpasste als 15. mit einer Runde Rückstand die WM-Punkte erneut klar. Sebastian Vettel wurde im Toro Rosso vor Spyker-Pilot Adrian Sutil 18.

Doch Dennis weinte nicht nur vor Glück – er war sich im Klaren darüber, dass der Sieg vielleicht nicht viel wert sein könnte, wenn sein Team in der Spionage-Affäre der Formel 1 für schuldig befunden wird. Schon am Donnerstag könnte der strahlende Triumph von Monza wieder verblasst sein. Vom Ausschluss aus der WM über den Abzug der Konstrukteurspunkte bis hin zu einer saftigen Geldstrafe ist bei der Anhörung durch den Weltrat des Automobil-Verbandes Fia in Paris alles möglich. Ein neuerlicher Freispruch für das Team erscheint jedenfalls eher unwahrscheinlich.

Ungeachtet der Vorwürfe gegen ihr Team gaben der Spanier Alonso und der Brite Hamilton am Sonntag auf dem Hochgeschwindigkeitskurs im Königlichen Park von Monza den Ton an. Der Weltmeister Fernando Alonso (89 Punkte) verkürzte mit seinem vierten Saison-Sieg den Rückstand in der Fahrer-Wertung auf Spitzenreiter Hamilton (92) vor den letzten vier Rennen auf drei Punkte. Neuer Dritter ist Räikkönen (74) vor seinem Teamkollegen Felipe Massa (69), der mit Mechanikproblemen nicht ins Ziel kam. In einem bis auf den schweren Unfall des schottischen Red-Bull-Piloten David Coulthard praktisch ereignislosen Rennen reichte Räikkönen auch eine Ein-Stopp-Strategie nicht, um die McLaren-Dominanz zu brechen. Zwar konnte sich der Finne nach Hamiltons zweitem Boxenstopp kurz vor den Briten setzen, doch schon zwei Runden später verlor er seinen zweiten Platz wieder nach einem tollen Überholmanöver des 22-Jährigen wieder.

Nun wartet allerdings eine weitaus schwierigere Aufgabe auf McLaren-Mercedes. „Wir kooperieren, um eine Lösung zu finden“, hatte Ron Dennis im Hinblick auf die Verhandlung in Paris am 13. September angekündigt. „Wir werden alles tun, um unser Team zu verteidigen.“ Bei der ersten Verhandlung am 26. Juli hatte das Fia-Gremium McLaren-Mercedes mangels Beweisen noch freigesprochen. (Tsp/dpa)

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