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Sport: Moral gilt nicht

Owen Hargreaves möchte gern von Bayern München zu Manchester United wechseln, vielleicht auch zum FC Arsenal oder nach Tottenham, Hauptsache England. Er sagt, für einen Engländer sei es die natürlichste Sache der Welt, daheim in der Premier League zu spielen, das sähe auch der neue Nationaltrainer Steve McClaren lieber.

Owen Hargreaves möchte gern von Bayern München zu Manchester United wechseln, vielleicht auch zum FC Arsenal oder nach Tottenham, Hauptsache England. Er sagt, für einen Engländer sei es die natürlichste Sache der Welt, daheim in der Premier League zu spielen, das sähe auch der neue Nationaltrainer Steve McClaren lieber. Der FC Bayern habe ihn als Jugendspieler ohne Ablösesumme bekommen und könne bei einem Verkauf ein gutes Geschäft machen. Wo also liegt das Problem?

Das Problem liegt darin, dass sich im bezahlten Fußball schwer mit moralischen Begriffen argumentieren lässt. Profifußball ist kein Spiel unter Freunden mehr, kein Austausch von Gefälligkeiten, sondern ein Geschäft. Niemand hat Hargreaves im vergangenen Jahr dazu gezwungen, seinen Vertrag in München bis 2010 zu verlängern. Schon damals hatte er mit einem Wechsel nach England kokettiert, aber es wollte sich kein Klub für ihn finden. Der FC Bayern vertraute weiter auf die Aktie Hargreaves und hatte Glück dabei. Der Wert des Mittelfeldspielers ist gewaltig gestiegen, seit dieser bei der WM als einziger Engländer überzeugte.

Vor ein paar Wochen haben die Münchner Michael Ballack verloren. Sein Vertrag lief aus, Chelsea machte ein gutes Angebot, und den Bayern blieb keine andere Wahl, als den Verlust ihres besten Spielers zu akzeptieren. Hargreaves wäre der zweite Mittelfeldspieler, den der Deutsche Meister an einen potenziellen Gegner in der Champions League verlieren würde. Diesmal aber haben die Münchner die Wahl – und den Wunsch ihres Angestellten abgelehnt. So ist das Geschäft.

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