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Mosley: "Alle werden 2010 in der Formel 1 sein"

Machtkampf um die Formel 1: Der Präsidenten des Automobil-Weltverbands Mosley geht auf die Teams zu und will nicht klagen.

Silverstone - Der Bus von Max Mosley in Silverstone war auch am Sonntag ständig umlagert. Und tatsächlich kamen im Laufe des Tages ein paar Neuigkeiten vom Präsidenten des Automobil-Weltverbands. Die wichtigste: Mosley will nun doch nicht gegen die abtrünnigen Rennställe der Teamvereinigung Fota vor Gericht ziehen. „Es wird keine Klage geben. Wir wollen lieber miteinander reden, als einen Prozess führen“, sagte Mosley laut dpa. In dem in Silverstone eskalierten Machtkampf um die Formel 1 deutete er eine Einigung an: „Wir sind sehr, sehr nah beieinander, was die Fakten betrifft. Es kann neue Gespräche geben, sobald die Teams dazu bereit sind. Wir sind bereit.“

Die versöhnlichen Töne sind ein Indiz dafür, dass Mosley den Ernst der Lage erkannt hat. Tags zuvor hatte der 69-Jährige noch betont, er nehme die angedrohte Konkurrenzserie der Fota, für die die Namen „Goldenes Lenkrad“ und „New Formula“ kursieren, nicht wirklich ernst: „Die Abspaltung ist rein theoretisch, das wird in der Praxis nie passieren.“

Die Klageandrohung und das damit verbundene Zurückziehen der Veröffentlichung der Starterliste für 2010 waren wohl vor allem erst einmal dazu gedacht, Zeit zu gewinnen. Dennoch wird es allmählich wirklich eng. „Ich denke, die Teams sind mit Gesprächen für jeden offen“, sagt McLaren-Chef Martin Whitmash. „Es gibt allerdings Grenzen. Sollte es sich bis Ende Juli ziehen, werden beide Seiten nur noch weiter auseinander liegen. Was immer uns jetzt trennt, wird dann größer sein – und dann gibt es wohl keinen Weg mehr zurück.“

Bis dahin aber zeigen sich die Fota-Teams grundsätzlich „bereit, uns bis 2012 an die Formel 1 zu binden“, sagt BMW-Teamchef Mario Theissen. Dafür müssen allerdings ihre Forderungen erfüllt werden. Diese beinhalten unter anderem mehr Mitspracherecht bei der Regelgestaltung, jedoch nicht „den Kopf von Max Mosley“, betont Theissen. Theissen: „Wir fordern Inhalte, wir machen den Konflikt nicht an einer Person fest.“

Diese Person zeigt sich jedenfalls optimistisch. „Ich bin ganz sicher: Es wird eine Formel-1-WM 2010 geben, und alle werden dabei sein“, sagt Max Mosley. „Wie viele Schmerzen wir bis dahin erleiden müssen, hängt von den Teams ab. Aber der Konflikt ist absolut lösbar.“ Aus Mosleys Umfeld ist zu hören, dass er das in den kommenden zehn Tagen in Angriff nehmen will. Schon für den heutigen Montag ist ein Treffen mit den Teams geplant. Karin Sturm/Christian Hönicke

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