zum Hauptinhalt

Sport: Murmelnd zum Erfolg

Eiskunstläufer Smalun hat sich mit Mentaltraining fit gemacht für die WM

Calgary - Nach einem sechsmonatigen Crash-Kurs in Mentaltraining erlebt Silvio Smalun seinen persönlichen Karriere-Höhepunkt bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Calgary. Mit kleinen Befehlen und Code-Wörtern hat der zweimalige Deutsche Meister eine Konzentration auf das Wesentliche erlangt, die ihm am Dienstag vor 6700 Zuschauern im Saddle-Dome ein fehlerfreies und anspruchsvolles Kurzprogramm ermöglichte. „Ich kann jetzt alles um mich herum ausblenden und den Erwartungsdruck besser meistern“, sagte der Oberstdorfer, der zufrieden mit Rang 14 vor der Kür am Donnerstag ist. In Führung liegt Stephane Lambiel (Schweiz).

Mit Mentaltrainerin Petra Weber erlernte Smalun seit September Übungen, um die hohe Sturzquote in seinen choreografisch gut aufgebauten Programmen zu minimieren. „Ich merke mir Worte, um mich nur auf ein, zwei Dinge zu fokussieren“, erklärte er. Vor seinem Angstsprung, dem Dreifach-Axel, murmelt er vor sich hin: „Fuß und Schulter.“ „Ich weiß dann genau, worauf ich Acht geben muss“, sagte Smalun. Seine Mentaltrainerin, die auf eigene Kosten zur WM gereist ist, arbeitet sonst mit Triathleten, Marathonläufern und Geschäftsleuten. „Ganz allein vor so viel Zuschauern auf dem Eis zu laufen, ist Stress pur“, sagt Petra Weber. „Im Hochleistungsbereich spielt sich fast alles im Kopf ab. Und dort fängt auch die Kontrolle an.“ dpa

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false