zum Hauptinhalt

Sport: Mutig aus Verzweiflung

Es hätte eine charmante Entscheidung sein können: Schalke 04 gibt einem unbekannten jungen Trainer die Chance, sein Können als Chef einer Bundesligamannschaft zu zeigen. Verdient hat er sie sich, weil er zuvor ein tüchtiger Assistent war, viel vom Fußball versteht und sein Verstand noch weit darüber hinausgeht.

Es hätte eine charmante Entscheidung sein können: Schalke 04 gibt einem unbekannten jungen Trainer die Chance, sein Können als Chef einer Bundesligamannschaft zu zeigen. Verdient hat er sie sich, weil er zuvor ein tüchtiger Assistent war, viel vom Fußball versteht und sein Verstand noch weit darüber hinausgeht. Ein Kopfstoß gegen die Namensbesessenheit im Fußball wäre das gewesen, zumal der polnische Name des Mannes übersetzt „kleiner Strohhalm“ bedeutet. Aber der Mut der Schalker ist nur ein Mütchen, und der Klub aus dem Revier hat sich nur wenig Mühe gegeben, das zu verbergen.

Schon bei der Vorstellung von Mirko Slomka hat der Verein verdeutlicht, dass er nur eine halbe Lösung ist, für eine halbe Saison eben. Warum musste Manager Assauer sagen, auf die Idee mit Slomka wäre er nicht gekommen? Weshalb erklärte Teammanager Müller, ein anderer Kandidat habe erst im Sommer wieder ins Trainergeschäft einsteigen wollen und sei deshalb nicht in Frage gekommen? Müller erklärte außerdem: „Mit dieser Entscheidung ist die Trainersuche definitiv abgeschlossen.“ Womit denn auch sonst?

Die Unbekümmertheit der Schalker bei der Trainersuche hat verständlicherweise gelitten, seitdem sie sowohl mit einem Lehrling wie Frank Neubarth als auch mit einem Meister wie Jupp Heynckes erfolglos geblieben sind. Von dieser Vorgeschichte haben sie sich nicht lösen können und ihren neuen Chef daher nur mit halbem Vertrauen ausgestattet. Das ist bedauerlich für den Klub. Vor allem aber ist es schade für Mirko Slomka.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false