zum Hauptinhalt

Sport: Mutig wie die Großen

U-20-Team will bei der WM Brasilien schlagen

Berlin - Den Weltmeistertitel erwartet niemand im Land von ihnen. Aber sie trauen ihn sich zu, die deutschen Nationalspieler legen ein Selbstbewusstsein an den Tag wie lange nicht. „Jetzt ist alles möglich“, sagte Marcell Jansen von Borussia Mönchengladbach. Und Marvin Matip fügte hinzu: „Wir wollen und wir können Weltmeister werden.“

Und das nach nur einem richtig guten Spiel. Innenverteidiger Matip, der in der kommenden Saison für den 1. FC Köln spielen wird, hatte eine Minute vor Schluss den Siegtreffer erzielt für die deutsche U-20-Nationalmannschaft beim 3:2(2:2) gegen China im Achtelfinale der Weltmeisterschaft. Zum ersten Mal bei dem Turnier in den Niederlanden überzeugte die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe – die Vorrunde hatte sie nach einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage nur als einer der vier besten Gruppendritten überstanden. Und anders als die A-Nationalmannschaft beim Confed-Cup hatte die Nachwuchsauswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen Argentinien bei der 0:1-Niederlage im letzten Gruppenspiel arg enttäuscht.

Trainer Skibbe kritisierte sein Team heftig. Er rechnete nach dieser Vorrunde schon mit dem Ausscheiden gegen die vom deutschen Coach Eckhard Krautzun betreuten Chinesen, die systematisch eine Mannschaft für die Olympischen Spiele 2008 in Peking aufbauen. Doch die Deutschen holten zweimal einen Rückstand auf und zeigten in der Offensive jene schnellen Kombinationen, mit der auch die Mannschaft von Jürgen Klinsmann erfolgreich sein will.

Skibbes Team trifft im Viertelfinale am Freitag (20.15 Uhr, live im DSF) auf Brasilien. Auch beim Nachwuchs sind die Südamerikaner Weltmeister, vor zwei Jahren holten sie mit Spielern wie Stürmer Adriano ihren insgesamt vierten Titel bei dem seit 1981 alle zwei Jahre ausgetragenen Turnier.

Bei der ersten U-20-WM hatte noch Deutschland triumphiert, seit 1987 hat das DFB-Team aber nicht einmal mehr das Viertelfinale erreicht. Doch das neu gewonnene Selbstbewusstsein der A-Mannschaft scheint auch auf den Nachwuchs abzufärben. Der setzt gegen den Weltmeister auf gute alte Tugenden wie Teamgeist und Kampf. „Die Brasilianer haben viele gute Einzelspieler. Aber wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft und halten dagegen“, sagt Marcell Jansen. Für Trainer Skibbe „stehen die Chancen bei 50:50“, auch weil die Deutschen konditionell topfit seien. „Weltmeister wird eine Mannschaft, die über viel Substanz verfügt.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false