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Geht doch! Nach seinem späten Ausgleichstor defiliert Werders Naldo vorbei an den Gladbachern Dante und Arango. Foto: dapd

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Nach 2:2 gegen Mönchengladbach: Mittlere Laune bei Werder Bremen

Werder Bremen weiß nicht recht, wie es das 2:2 gegen Gladbach finden soll.

Es war ein schnelles Comeback auf einer überraschenden Position. Zehn Tage nach seinem Muskelfaserriss stand Innenverteidiger Naldo in der Startelf von Werder Bremen. Im defensiven Mittelfeld. „Wir hatten einen Innenverteidiger zu viel“, erklärte Trainer Thomas Schaaf im Spaß, „den musste ich unterbringen.“ Dabei gab das 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach trotz der einstündigen Unterzahl der Bremer eigentlich keinen Anlass für Scherze, zu schlecht ist die Laune bei Werder nach 13 Punkten aus den 13 Rückrundenspielen. Lust, sein Experiment mit Naldo als Sechser ausführlich zu erklären, hatte Schaaf dann auch nicht: „Ich wollte einfach mal überraschen.“

Vor dem Spiel hatte Bremens Torhüter Tim Wiese die Devise ausgegeben: „Wir dürfen nicht mit gesenktem Kopf herumlaufen. Das sieht der Gegner ja sofort.“ Wieses Ansage schien zu fruchten. Thomas Schaaf hatte den Werder-Kindergarten am Dienstagabend geschlossen. Statt den Youngstern Tom Trybull, Florian Hartherz oder Alexandar Ignjovski spielten arrivierte Kräfte wie Sebastian Boenisch, Lukas Schmitz und Naldo. Zunächst jedoch bekamen Naldo und seine Nebenleute die Gladbacher nicht in den Griff. Doch Marco Reus und Patrick Hermann versiebten beste Chancen. Stattdessen traf Markus Rosenberg mit einem sehenswerten Lupfer zum 1:0 für Werder. Den Pass hatte Claudio Pizarro gegeben, bedanken durfte sich der Schwede aber vor allem bei Gladbachs Dante, der zuvor ein Luftloch in den Bremer Abendhimmel geschlagen hatte.

Nach 28 Minten war dann der Arbeitstag von Sebastian Boenisch beendet. Der Bremer Abwehrspieler zupfte hier an Gegenspieler Herrmann und hielt dort, Schiedsrichter Marco Fritz zeigte die Rote Karte. Strittig, weil mit Francois Affolter ein weiterer Bremer in Ballnähe war und Boenisch nicht letzter Mann war. „Es gab in den letzten Wochen viele harte Entscheidungen gegen uns. Und das ist noch gnädig ausgedrückt“, sagte Werders Geschäftsführer Klaus Allofs. Schaaf war drauf und dran zu wechseln, um die Defensive zu stabilisieren, beließ es aber bei der Formation. Und die rettete die Führung in die Pause.

Doch kurz nach Wiederanpfiff war es so weit: Werder ließ Gladbach kombinieren und Mike Hanke schießen. Das 1:1 schien Werder jedoch nicht wirklich zu schocken, die Norddeutschen waren dem zweiten Treffer zunächst näher als die Borussia – bis Hanke zum zweiten Mal zuschlug. Aber offensichtlich hatten Werders Feldspieler verinnerlicht, was ihnen ihr Torhüter mit auf den Weg gegeben hatte. Sie verteidigten ihr Tor leidenschaftlich und kamen durch einen Kopfball von Naldo zum verdienten Ausgleich. Mit etwas Glück – Alexander Ring traf noch die Latte – rettete Werder das Remis über die Zeit.

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