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Schöner Arbeitstag. Bayern-Trainer Pep Guardiola freute sich über den Sieg.

© dpa

Update

4:0 gegen den SC Paderborn: Bundesliga: FC Bayern München krallt sich Platz eins

Der FC Bayern München hat dem Aufsteiger SC Paderborn am Dienstagabend die Grenzen aufgezeigt. Nach einem souveränen 4:0-Sieg hat die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen.

Es waren aufregende Tage für den SC Paderborn gewesen, die aufregendsten in der noch jungen Vereinsgeschichte. Aber dass die nun mit der Reise nach München erst einmal zu Ende gehen, war vorhersehbar und weit weniger überraschend als die bisherigen couragierten Auftritte. Der FC Bayern München brachte dem Aufsteiger am Dienstagabend die erste Niederlage in der Bundesliga bei und schob sich in der Tabelle standesgemäß vor die dieses Mal überforderten Paderborner. Nach dem 4:0 (2:0)-Sieg steht der Meister, der in der ersten halben Stunde brillierte und dann den Vorsprung lange nur verwaltete nun wieder da, wo er dem eigenen Selbstverständnis nach hingehört: Ganz oben in der Tabelle. „Es war ganz wichtig, ein Zeichen zu setzen. Die Paderborner haben von Anfang an Probleme gehabt“, sagte der wiedergenesene Arjen Robben nach dem Sieg im TV-Sender Sky.

Pep Guardiola hat in seiner kurzen Trainerkarriere schon viel erlebt, auch in München, wo er entweder hochgelobt wird oder wie zuletzt am Samstag nach dem Unentschieden gegen den Hamburger SV schnell auch einmal mit Kritik leben muss. Aber als Trainer des FC Bayern wusste er bis Dienstagabend nicht, wie es ist, gegen den Spitzenreiter der Bundesliga zu spielen. Denn das war seine Mannschaft im ersten Guardiola-Jahr ja meistens selbst. Dass nach vier Spielen ausgerechnet der Aufsteiger aus Paderborn, der dem eigenen Vernehmen nach als krassester Außenseiter der Bundesliga-Geschichte in die Saison gestartet war, hatte einen gewissen Charme.

Dass Guardiola dieses Mal auf jene Kräfte setzte, die als die zur Zeit zur Verfügung stehenden stärksten im Kader gelten, sowie von Anfang an auf eine Viererkette statt der anfälligeren Dreierkette setzte, hat sicher zum einen mit dem verpassten Sieg in Hamburg zu tun, zum anderen aber sicher auch mit dem Respekt für die Ostwestfalen. Und tatsächlich begann die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter mutig, Paderborn schien auch beim Rekordmeister auf die Offensivtaktik zu setzen. Allerdings hatte der FC Bayern etwas dagegen.

FC Bayern München: Das frühe 1:0 gegen den SC Paderborn war der Beginn einer mächtigen Drangphase des Favoriten

Nach den ersten Minuten der Orientierung bestimmten die Münchner zunehmend das Spiel und beschäftigten die Gäste in deren Hälfte. Das 1:0 von Mario Götze nach feinem Zuspiel von Thomas Müller in der achten Minute  war der Beginn einer mächtigen Drangphase des Favoriten mit einer Reihe glänzender Chancen. Weil die Bayern eine Spur zu verschnörkelt agierten, den letzten Pass in die Spitze lieber sehenswert statt gefährlich spielten, führte einzig Robert Lewandowskis Distanzschuss aus stark abseitsverdächtiger Position  halbrechter Position zum Ziel (14.).

Entweder ließ die Kraft nach oder etwas die Lust an diesem sehr ungleichen Duell, jedenfalls ließen die Bayern dem Aufsteiger nach einer knappen halben Stunde wieder etwas mehr Raum. Immerhin erinnerte sich Paderborn daran, dass in den ersten drei Spielen Angriffe nicht zufällig passiert waren, sondern gut geordnet und konstruktiv. Mit einem Konter über Moritz Stoppelkamp auf Idir Ouali gaben die Ostwestfalen wieder einmal ein Lebenszeichen (25.). Allerdings schien sich der Algerier an die Großtaten von Manuel Neuer im WM-Achtelfinale gegen seine Landsleute zu erinnern und ihn verließ vor dem Münchner Torhüter der Mut. Ouali schloss die gute Chance mit einem harmlosen  Schüsschen ab.

Der Respekt von Guardiola vor dem SC Paderborn schien nach der sehr einseitigen ersten Hälfte zu schwinden, er traute sich jedenfalls in der zweiten Halbzeit die Konstante in der Abwehr, Jerome Boateng, aus dem Spiel zu nehmen und dafür Rafinha als gelernten Außenverteidiger an die Seite von Dante in die Innenverteidigung zu stellen. Die neu formierte Defensive hatte nun zwar ein paar Schwierigkeiten, einmal klärte Alsonso vor dem eingewechselten Süleyman Koc, einmal Neuer, aber Paderborn blieb insgesamt zu harmlos. Götze (78.) und Müller (85.) sorgten mit ihren Treffern für den auch in der Höhe verdienten 4:0-Sieg für die Münchner.

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