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Tristesse in Nürnberg: Ottl, Janker, Ben-Hatira.

© dpa

Nach dem 0:2 in Nürnberg: Herthas Trend stimmt bedenklich

Hertha ist seit sieben Spielen in der Bundesliga sieglos. Trotzdem immer wieder auf das Potenzial der Mannschaft zu verweisen, ist angesichts von Auftritten wie dem in Nürnberg gefährlich.

Die Einstand-Statements von Fußballtrainern haben oft etwas von den Reden eines Bundespräsidenten zum Neujahrsdefilee. Ich grüße und beglückwünsche Sie. Michael Skibbe ist daher nicht krummzunehmen, dass Hertha für ihn irgendwie doch zum oberen Drittel der Bundesligagesellschaft zählt. Genau ein erstes Spiel später ist derselbe Klub mit demselben Trainer ins untere Drittel geplumpst, gerade mal noch so über den Strich.

Dass einem Aufsteiger das passieren kann, ist weniger das Problem. Es bleiben ja noch 16 Spieltage, diesen Eindruck zu reparieren. Allein der Trend stimmt bedenklich. Hertha ist seit sieben Spielen in der Bundesliga sieglos. Und: Bei allem Bemühen der Beteiligten, den Klub nicht schwächerzureden, als er ist, darf das nicht den Blick für die Realität verstellen. Bei jeder Gelegenheit auf das Potenzial zu verweisen, das angeblich im Spielerkader steckt, kann besonders nach Auftritten wie jetzt in Nürnberg dazu führen, genau daran zu zweifeln.

Herthas Niederlage in Nürnberg in Bildern:

Wie viel Potenzial, wie viel Qualität steckt wirklich in Herthas Kader?

Ist es nicht eher so, dass Hertha über elf, zwölf, vielleicht dreizehn Spieler verfügt, mit denen man die Klasse sollte halten können? Für die andere Hälfte des zur Verfügung stehenden Kaders gilt das eher nicht. Oder anders gesagt: Das Potenzial vieler Spieler Herthas scheint erreicht. Mit Ausnahme von Spielern wie Lasogga und Kraft, denen man noch eine gute Weiterentwicklung unterstellen darf, steht vielleicht das Gros der Stammspieler im Zenit seines Schaffens, andere stagnieren. Die meisten bewegen sich am Limit. Wenn es gut läuft. Wenn es nicht gut läuft, wird es nicht reichen. Hertha muss das tun, was es kann. Damit es läuft.

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