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Eisbären-Coach Don Jackson ist wütend nach der achten Niederlage in zwölf Spielen.

© dpa

Nach dem 1:5 in Augsburg: Don Jackson tobt: "Wir sind keine gute Mannschaft!"

Augsburg ist kein gutes Pflaster für Berliner: Vor Hertha BSC hatten schon die Eisbären am Freitag bei den bodenständigen Augsburger Panthern 1:5 verloren, was Trainer Don Jackson in Rage bringt.

Don Jackson war im Moment großer Aufregung etwas herausgerutscht, was er wenig später bereute. 1:5 hatten die Eisbären gerade bei den nicht für gewaltige Eishockeykunst bekannten Augsburger Panthern verloren und ihr Trainer hatte geschimpft: „Wir sind keine gute Mannschaft!“ Eine klare Aussage, die Jackson auf dem Weg zum Berliner Mannschaftsbus fluchend verklärte, in nicht zitierfähigem Englisch. Das mit der Mannschaft habe er so nicht gemeint, teilte Jackson später mit. Schließlich sagte er. „Wir haben momentan keine gute Phase.“

Die schlechte Phase der Eisbären hat sich in der Tabelle noch nicht niedergeschlagen. Die Berliner leiden auf hohem Niveau, sie sind weiterhin Tabellenführer. Sollte es allerdings so weitergehen, werden sie nach ihren letzten sechs Spielen in der Hauptrunde vor den Play-offs ihre gute Ausgangsposition verspielt haben. Acht von zwölf Spielen haben sie zuletzt verloren. Für Verteidiger Jens Baxmann, einziger Berliner Torschütze in Augsburg, ist das erklärbar. „Bei uns funktionieren einfachste Dinge im Spiel nicht mehr. Die Augsburger haben etwa den scheibenführenden Spieler immer mit zwei Mann abgeschirmt, bei uns gab es das nicht.“

Die Berliner treten momentan nicht wie eine eingespielte Mannschaft auf. Das ist kein Wunder, denn selten schickt Jackson zweimal hintereinander dasselbe Team aufs Eis. Es fehlt ein Anführer wie Denis Pederson oder Stefan Ustorf. Zusätzlich gibt es immer wieder neue Verletzte, dazu Rückkehrer wie André Rankel oder Constantin Braun, die nach ihren Gehirnerschütterungen noch nicht richtig fit sind, und mit Jonathan Sim einen Neuen, dem noch das spielerische Verständnis mit den Kollegen fehlt.

Hinzu kommt, dass die in dieser Saison gekommene nordamerikanische Fraktion mit Julian Talbot, Darin Olver und Barry Tallackson in kritischen Situationen, wie beim Spiel in Augsburg, sich mehr versteckt denn dagegenhält. Große Play-off-Qualität zeigte auch Florian Busch nicht – gegen einen Gegner, der um Platz acht ringt und daher schon jetzt mit dem in den Play-offs nötigen Engagement spielt.

Das Problem mit der Qualifikation für die Play-offs haben die Berliner ja nicht mehr, womöglich schonen sie sich innerlich für die Endrunde. Der in Augsburg zuschauende Bundestrainer Jakob Kölliker glaubt es nicht. Er erkennt ein substanzielles Problem: „Man merkt, dass Spieler wie Frank Hördler, André Rankel und Constantin Braun zu lange ausgefallen sind.“ Die bräuchten noch einige Einsätze, bis sie wieder gewohnte Form hätten. Ob die sechs Spiele vor den Play-offs den lange verletzten Profis reichen? Kölliker sagt: „Es wird nicht einfach für die Eisbären.“

Noch allerdings sind sie ganz oben in der Tabelle und am Sonntag können sich die Berliner im Heimspiel gegen die Adler Mannheim (19.05 Uhr, live auf Sky) auch gegen einen Konkurrenten um den ersten Platz Luft verschaffen.

Das Spitzenspiel ist auch ein Krisenduell. Der Tabellendritte aus Mannheim schwächelt auch und hat von zwölf Spielen zuletzt gerade einmal sechs gewonnen. Gegen die Eisbären haben die Adler allerdings sieben von neun Punkten geholt in dieser Saison.

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