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Drei aus zwölf: Patrick Kohlmann, John Jairo Mosquera und Kapitän Torsten Mattuschka fallen für die Partie gegen Oberhausen aus.

© dpa

Nach dem 2:2 gegen Bielefeld: Union muss drei Spieler ersetzen

Verlustreicher Kampf: Nach dem rüden Spiel gegen Arminia Bielefeld am Sonntag muss der 1. FC Union drei Spieler ersetzen. Keine guten Voraussetzung für die Partie gegen Oberhausen.

Von Katrin Schulze

Berlin - Eine blutende Nase zeugte noch von dem Kampf, der am Sonntagmittag mal als Fußballspiel begonnen hatte. Sie gehört zu Dominic Peitz und erweckte eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff den Eindruck, „dass sie schon wieder gebrochen ist“, wie der Mittelfeldspieler des 1. FC Union in den Köpenicker Containerbauten an der Alten Försterei selbst diagnostizierte. Fast zwei Wochen lang hat Peitz Zeit, das Ergebnis eines Ellbogenchecks heilen zu lassen, und überhaupt würde er wahrscheinlich selbst mit Fraktur zum dann anstehenden Spiel bei Rot-Weiß Oberhausen antreten. Berlins Zweitligist braucht ihn, denn sollte auch er noch ausfallen, hätte Union nicht mehr allzu viele Schlüsselspieler übrig.

Drei andere sind den rauen Sitten beim 2:2 gegen Arminia Bielefeld ja schon zu Opfer gefallen. Patrick Kohlmann sah seine fünfte Gelbe Karte, der beste Unioner Torschütze der Saison, John Jairo Mosquera, wurde mit Gelb-Rot bestraft und Kapitän Torsten Mattuschka sah nach 26 gespielten Minuten nur noch Rot. Weil er sich mit dem Bielefelder Assistenztrainer Abder Ramdane an der Seitenlinie ein bisschen hin- und herschubste, wurde der zentrale Mittelfeldakteur am Montag vom Deutschen Fußball-Bund für ein Spiel gesperrt.

Trainer Uwe Neuhaus ist wütend

Mattuschkas Nahkampf und das sich darum formierende Rudel von aufgebrachten Profis, Trainern und Funktionären bildete den unschönen Höhepunkt dieser bizarren Zweitligapartie am Sonntag, in der Schiedsrichter Sascha Thielert kurzfristig zum meist gehassten Mann Köpenicks avancierte. Dass die Unioner Fans sich aufregen, gehört zum deutschen Fußballkulturgut und muss nicht erstaunen. Dass der Trainer wütetete und im Zusammenhang mit der Roten Karte sogar von einem „Witz vor dem Herrn“ sprach, schon eher. Uwe Neuhaus war nicht nur deshalb so erzürnt, weil er seine Mannschaft gegen Bielefeld benachteiligt sah, sondern auch, weil er nun vor der Aufgabe steht, das Team im wichtigen nächsten Spiel bei Oberhausen komplett umzubauen.

Es geht für die Köpenicker darum, sich möglichst schnell den Verbleib in Liga zwei zu sichern – da passen Sperren und Ausfälle, gerade wenn sie auf diese Art zustande kommen, so gar nicht ins Konzept. Zwar macht sich nicht nur Dominic Peitz „um die Moral der Mannschaft nie Sorgen“, doch qualitativ macht sich das Fehlen der Sonntagssünder bei dem nicht gerade üppig besetzten Kader wie dem Unioner schon bemerkbar. Insbesondere der Verlust des Kapitäns wiegt laut Unions Sportdirektor Christian Beeck „sportlich schwer“.

Redebedarf. Mattuschka, Peitz und Mosquera (v.l.) mit dem Referee.
Redebedarf. Mattuschka, Peitz und Mosquera (v.l.) mit dem Referee.

© Fotoagentur-Engler

Ändern kann der 1. FC Union selbstverständlich nichts mehr an seinem Schicksal, bei allem Zetern und Hadern allerdings bleibt auch eine Erkenntnis, eine Lehre hängen. Warum sie gegen den Tabellenletzten überhaupt so lethargisch begonnen hatten und sich dann zu Überreaktionen verleiten ließen, konnten sich die Beteiligten im Nachhinein selbst nicht recht erklären. Nur so viel sagte Uwe Neuhaus: „Wir haben uns teilweise selbst dahin gebracht.“ Jetzt müssen sich seine Spieler am 3. April gegen den Kontrahenten im Abstiegskampf selbst wieder darausholen. Vermutlich werden sie es eher mit Fußball als mit Kampf versuchen.

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